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    Schmerzen bei jedem Wimpernschlag – Christoffel-Blindenmission hilft dreifacher Mutter aus Äthiopien durch Operation

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    Die dreifache Mutter Dinknesh (38) hatte Trachom auf beiden Augen. Dank der CBM hat sie heute keine Schmerzen mehr. (Foto: CBM/Hayduk)
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    Die dreifache Mutter Dinknesh (38) hatte Trachom auf beiden Augen. Dank der CBM hat sie heute keine Schmerzen mehr. (Foto: CBM/Hayduk)

    Faya/Bensheim. Eine Pinzette kann vielseitig eingesetzt werden, vom Herausziehen eines Splitters bis zum Zupfen einer verirrten Augenbraue. In Faya, im Norden Äthiopiens, ist der Boden voller Dornen und Disteln und riesige stachelige Kakteen säumen die Felder. Fast alle leben von Landwirtschaft. Eine Pinzette hat jeder. Aber hier hat sie noch einen anderen Zweck.

    Dinknesh ist eine schüchterne, zierliche 38-Jährige. Sie ist verheiratet und hat drei Kinder, das älteste ist 21, das jüngste 1 Jahr alt. Ihr Haus liegt im Zentrum von Faya, nicht viel mehr als eine Ansammlung von ein paar Dutzend kleiner traditioneller Häuser auf einer Anhöhe. Hinter ihrem Haus liegen die Kochstelle, die Grubenlatrine und die Weide mit den Ziegen. Perfekter Nährboden für Fliegen. Sie sind überall und können die Bakterien übertragen, die Trachom verursachen. Trachom ist die weltweit häufigste infektiöse Ursache für Erblindung.

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    Jeder zweite Mensch in Nordäthiopien hat mit Trachom zu kämpfen. Bei Dinknesh waren beide Augen entzündet. Wirklich schmerzhaft wurde es, als sich ihre Augen immer wieder entzündeten. Es entstanden Narben auf der Innenseite der Augenlider, die sich dadurch verkürzten und die Wimpern nach innen zogen. Die Wimpern der 38-Jährigen scheuerten beim Blinzeln über die Hornhaut. Deshalb riss sich Dinknesh die Wimpern mit der Pinzette aus. Übertragen wird Trachom nicht nur durch Fliegen, sondern auch von Mensch zu Mensch, zum Beispiel wenn gemeinsam genutzte Handtücher oder ungewaschene Hände mit den Augen in Berührung kommen. Hygiene ist also zentral, aber meist fehlt dafür sauberes Wasser.

    Die Christoffel-Blindenmission (CBM) und ihre Partner arbeiten in Nordäthiopien daran, die Zahl der Trachom-Patienten zu reduzieren. Gesundheitshelfer erklären, was Trachom verhindern kann: Regelmäßig Hände und Gesicht waschen. Damit es genug sauberes Wasser gibt, wurden mehr als 700 Brunnen gegraben und Quellzugänge eingefasst. Und die CBM schickt Ärzte in die Dörfer, um den betroffenen Menschen vor Ort zu helfen.

    Dinknesh weiß heute, dass Antibiotika die Infektion – rechtzeitig entdeckt – hätten heilen können. Ihre Sehfähigkeit konnte nur durch eine Lid-Operation gerettet werden. Durchgeführt wurde sie in einer von der CBM unterstützten Gesundheitsstation. Die dreifache Mutter war dankbar und glücklich, dass ihr ein 30-Minuten-Eingriff ein Leben ohne dauerhaften Schmerz schenkt.

    Kurzinfo: Trachom

    In Deutschland kommt Trachom sehr selten vor. Weltweit ist es unter den Top Ten der Ursachen für Blindheit. 136 Millionen Menschen sind von der hochansteckenden, bakteriellen Infektion bedroht und damit von Blindheit. Die Krankheit zählt zu den vernachlässigten Tropenkrankheiten und trifft vor allem arme Menschen in heißem Klima, wenn die hygienischen Verhältnisse schlecht sind: in Afrika, Südost-Asien, Zentral- und Südamerika sowie im Nahen Osten.

    Übertragen werden die Erreger durch Hautkontakte, verschmutzte Kleidung oder Handtücher, aber auch durch Fliegen, die sich ins Gesicht setzen. Die bakterielle Infektion macht sich zunächst bemerkbar wie eine Bindehautentzündung durch tränende Augen und angeschwollene Lider. Wiederkehrende und unbehandelte Infektionen führen allmählich zu Narben auf der Innenseite (Bindehaut) der Augenlider, die sich dadurch verkürzen und die Wimpern nach innen drehen. In der Folge scheuern die Wimpern bei jedem Blinzeln über die Hornhaut, die sich zunehmend eintrübt und schließlich unwiderruflich vernarbt. Unbehandelt erblinden die Betroffenen.

    Über die CBM

    Die Christoffel-Blindenmission (CBM) zählt zu den international führenden Organisationen für inklusive Entwicklungszusammenarbeit. Sie unterstützt Menschen mit Behinderungen in den ärmsten Ländern der Welt – und das seit mehr als 110 Jahren.

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    Informationswoche im Oktober
    Die CBM engagiert sich bei der Aktionskampagne Woche des Sehens. Vom 8. bis 15. Oktober lenken Organisationen der Selbsthilfe, der Augenmedizin und der Entwicklungshilfe den Blick auf Sehen, Blindheit und Augenkrankheiten.

    Mehr Informationen gibt es unter www.cbm.de und www.woche-des-sehens.de.

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