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    Frauen Herzen schlagen anders – Nebenwirkungen von Arzneimitteln beachten!

    Foto: WAYHOME studio via Shutterstock

    Frauen haben bei der Blutdrucktherapie ein höheres Risiko für Nebenwirkungen, äußern ihre Bedenken aber zu wenig.

    Dr. med. Jana Boer

    Kardiologin und Leiterin der Arbeitsgruppe Gendermedizin im Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) 

    Der Lifestyle von Frauen und Männern gleicht sich immer mehr an mit einer hohen Arbeitsbelastung und Stress durch ständige Erreichbarkeit im Job wie im Privatleben. Doch wer vermeintliche Entspannung durch Rauchen und Alkoholgenuss sucht, sich dazu auch noch wenig bewegt und ungesund ernährt, hat ein hohes Risiko für die Entwicklung von Bluthochdruck. 

    Schon jede fünfte Frau in Deutschland leidet darunter. Da die Entwicklung schleichend verläuft und der erhöhte Druck in den Gefäßen anfangs keine Beschwerden bereitet, merken viele Betroffene die krankhaften Folgen erst spät. Doch Bluthochdruck ist einer der wichtigsten Ursachen für Herz-Kreislauferkrankungen.

    Normal ist ein Blutdruck von 120/80. Ab 140/90 ist der Blutdruck leicht erhöht, ab 160/100 mittelschwer und ab 180/110 schwer. Die gute Nachricht: Einmal erkannt, kann Bluthochdruck in den meisten Fällen erfolgreich therapiert werden.

    Bei der Einnahme z.B. von Betablockern sollten sich Frauen aufmerksam beobachten und etwaige Nebenwirkungen nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn Frauen haben ein gut 1,5faches Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen. Medikamente können zum einen stärker wirken und Schwindel, Übelkeit, Störungen der Nieren- und Leberfunktion bis hin zu Herzrhythmusstörungen verursachen. Zum anderen kann die Wirkung auch erst verzögert eintreten und das trotz korrekter Einnahme entsprechend den geltenden Arzneimittelstudien. Die Crux: Die Studien werden in der Mehrzahl an männlichen Probanden durchgeführt. Mann und Frau nehmen Medikamente jedoch anders auf und bauen sie auch anders ab. So haben Frauen eine geringere Muskelmasse und einen dazu relativ erhöhten Fettanteil, sind in der Regel kleiner und leichter. Die Magenpassage ist bei Frauen verzögert und die Abbauprozesse in der Leber laufen anders.

    Wer Nebenwirkungen spürt, sollte die Medikation daher nicht stur weiternehmen. Lieber einmal mehr als zu wenig das Gespräch mit dem behandelnden Arzt suchen und Aspekte wie Gewicht und Hormoneinnahme erwähnen!

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    Weitere Informationen über die Arbeit des Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) erhalt Sie unter www.bnk.de

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