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    Selbsthilfegruppe für Schmerzpatienten – eine Jammergruppe?

    Foto: mentalmind via Shutterstock.com

    Schmerzen kennen alle Menschen. Aber was passiert, wenn der Schmerz bleibt, also chronisch wird? Er wird zu einer eigenen Erkrankung, die behandelt werden muss. Die Betroffenen leiden nicht nur körperlich, sondern auch seelisch und sozial. In der Selbsthilfegruppe finden die Betroffenen Verständnis, Rat und Hilfe. So kann die Gemeinschaft ähnlich Betroffener helfen, mit dieser Erkrankung besser zu leben.  

    Heike Norda

    Vorsitzende UVSD SchmerzLOS e. V.

    Was passiert in einer Selbsthilfegruppe? Ist das eine Jammergruppe, die mich seelisch runterzieht? 

    Natürlich darf man in einer Selbsthilfegruppe auch jammern. Aber das Hauptziel liegt im Austausch miteinander. Es erdet mich als Betroffene, wenn ich sehe, dass es anderen ähnlich geht wie mir. Im Alltag – in der Familie, im Freundeskreis, im Berufsleben – bin ich ja meistens mit meinen Problemen allein. Schmerz sieht man in aller Regel nicht. Da kann es für Außenstehende unstimmig sein, wenn ein Schmerzpatient bestimmte Arbeiten nicht durchführen kann oder sich krankmelden muss.  Auch die wechselnden Schmerzintensitäten sieht man niemandem an. Von daher nimmt es uns Betroffenen eine Last von den Schultern, wenn ich in der Gruppe sehe, dass es anderen genauso geht wie mir, ganz egal welche Ursache mein individueller Schmerz hat. Die Auswirkungen sind bei vielen Menschen oft ähnlich.  

    In unserer Selbsthilfegruppe teilen wir unsere gemeinsamen Schicksale, stärken uns gegenseitig, tauschen Tipps aus, informieren uns bei Experten, die wir manchmal in die Gruppe einladen. Auch Ausflüge machen wir ab und zu und beleben damit das soziale Leben, das bei dem einen oder anderen schon ziemlich eingeschränkt ist. Auf besonderen Veranstaltungen, z. B. bei Selbsthilfetagen, präsentieren wir auch in der Öffentlichkeit unsere SHG und informieren über unsere Erkrankung Chronische Schmerzen und unseren Verein UVSD SchmerzLOS e. V., der unser Dachverband ist.

    Das Wichtigste: In unserer Selbsthilfegruppe wird viel und gern gelacht!

    Mein Glas Wasser ist nicht mehr halb leer, sondern halb voll. Mithilfe der Selbsthilfegruppe habe ich zu einer guten Lebensqualität gefunden. 

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