Da die Leber kein Schmerzempfinden hat, bleiben Leberkrankheiten oft über viele Jahre unentdeckt. Dabei kann die Leber vernarben und eine Zirrhose entstehen, bei der gefährliche Komplikationen möglich sind, wie zum Beispiel innere Blutungen, Wasserbauch, Koma oder Leberkrebs.
Noch gibt es kein Medikament, das eine Zirrhose zurückbilden kann. Im Endstadium hilft oft nur noch eine Transplantation, aber Spenderorgane sind knapp. Eine Lebendspende durch nahe Angehörige kann manchmal die Lösung sein.
Eine frühe Diagnose kann viel Leid verhindern! Erhöhte Leberwerte beim Hausarzt sind ein erstes Warnzeichen und sollten immer genau abgeklärt werden. Viele Lebererkrankungen sind heute gut behandelbar.
Gerade in der Hepatitis-C-Therapie hat es eine Revolution gegeben: Das Hepatitis-C-Virus (HCV) wird über Blut übertragen, zum Beispiel durch Blutprodukte vor 1991, gemeinsam benutztes Spritzbesteck oder Hygienemängel im medizinischen Bereich. Die früheren Interferontherapien waren für ihre Nebenwirkungen berüchtigt, dauerten ein halbes bis ganzes Jahr und konnten nur einen Teil der Patienten heilen.
Jetzt gibt es neue Tablettentherapien mit weniger Nebenwirkungen: Über 90 Prozent der Patienten können nun in acht bis zwölf Wochen relativ einfach geheilt werden. Harmlos sind aber auch die neuen Medikamente nicht immer: Ernste Wechselwirkungen mit anderen Arznei- und Naturheilmitteln sind möglich.
Auch scheint das Immunsystem einige Zeit „nachlässig“ in der Überwachung der Leber zu werden, wenn HCV verschwindet; falls sich dort noch andere Krankheitserreger befinden wie zum Beispiel Hepatitis-B-Viren oder Tumorzellen nach einer Krebserkrankung, können diese sich möglicherweise neu ausbreiten. Patienten mit solchen Risiken müssen sorgfältig überwacht werden.