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    Ein Diabetes Typ 2 ist mit der richtigen Ernährung grundsätzlich heilbar!

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    Dr. med. Anne Fleck erklärt worauf Diabetes Patienten bei ihrer Ernährung achten sollten.

    Dr. med. Anne Fleck

    Fachärztin für Innere Medizin und Rheumatologie, auch bekannt als “Doc Fleck” ist eine mehrfach ausgezeichnete Bestsellerautorin und gefragte Speakerin. Sie steht auch im Fernsehen, in Seminaren und in ihrem Podcast Menschen mit Rat und Tat zur Seite. 

    Foto: Asja Caspari

    Warum hat die Ernährung großen Einfluss auf den Diabetes? 

    Unter dem Begriff Diabetes mellitus fassen wir verschiedene Stoffwechselerkrankungen zusammen, die eins gemeinsam haben: den erhöhten Blutzuckerspiegel. Mit der Ernährung lässt sich dieser beeinflussen. Der derzeitige Forschungsstand ist sogar der, dass sich ein Diabetes vom Typ 2 mit einer individuell auf den Patienten zugeschnittenen Ernährung grundsätzlich heilen lässt. Dabei gilt: Je früher der Diabetes erkannt wird, desto besser stehen die Heilungschancen. 

    Angesichts der immer mehr und jünger werdenden Patienten – nicht ohne Grund gilt der Diabetes inzwischen als Volkskrankheit –, bei denen wir Diabetes Typ 2 diagnostizieren, bin ich sehr dafür, schon frühzeitig Vorsorgeuntersuchungen durchführen und dabei den Nüchternblutzucker sowie den Nüchterninsulinwert immer wieder mal messen zu lassen. Denn wir wissen heute, dass Insulinwerte im oberen sogenannten Normbereich längst nicht mehr optimal sind und dahinter bereits eine Insulinresistenz stecken kann, gleichwohl sich die Betroffenen noch gesund und fit fühlen.

    Unbedingt zu berücksichtigen ist auch, dass Menschen mit Übergewicht nicht nur mehr Kilos durchs Leben schleppen, sondern auch ein höheres Risiko, an Diabetes zu erkranken. Wir geraten hier dank unserer Wohlstandssituation in einen Teufelskreis, wir produzieren unsere eigenen Diabetes-Patienten, mit schweren Folgen – sowohl individuell als auch gesamtgesellschaftlich, sowohl gesundheitlich als auch sozioökonomisch. Weiß man zudem, dass Diabetes die Gefäße schädigt und auch als Ursache für Demenz diskutiert wird, die bereits als Diabetes Typ 3 bezeichnet wird, dann wird die hohe Bedeutung von Vorsorge verständlich. 

    Welche Ernährung ist denn die passende bei Diabetes?

    Das Wichtigste vorweg: Es gibt nicht die eine Ernährung, die für alle Diabetes-Patienten richtig ist. Vielmehr muss der Speiseplan individuell geschrieben werden – und zwar gemeinsam mit dem behandelnden Diabetologen.

    Grundsätzlich empfehle ich eine ausgewogene, wasserreiche, ballaststoffreiche, fettarme, zuckerarme, großteils pflanzliche Ernährung. Ich spreche gerne von „echten“, „ehrlichen“ Lebensmitteln, die nicht industriell verarbeitet und oft voller schnell resorbierbarer Kohlenhydrate sind, sondern stattdessen frisch und möglichst in Bioqualität auf den Teller kommen. In diesem Sinne ehrliches Eiweiß liefern zum Beispiel Pilze, Samen und Nüsse sowie Eier in Bioqualität, deren Fettsäureprofil besser als das von herkömmlichen Eiern ist. In Maßen, nicht in Massen rate ich zu Fisch und Fleisch. Gutes Fett, das reich an langkettigem Omega 3 ist, kommt mit Leinöl, Algenöl und Weizenkeimöl auf den Teller. Wobei unbedingt auf die frisch gepresste Verarbeitung der Öle zu achten ist, denn die Omega-

    3-Fettsäuren sind echte Mimosen, die unter ungünstigen Bedingungen bei Verarbeitung, Lagerung und Zubereitung leiden. Für den guten Geschmack setzen Sie am besten auf frische Kräuter und Gewürze wie Zimt, der Heißhunger dämpft, den Blutzucker stabilisiert und antientzündlich wirkt. 

    5 Tipps zu gesunder Ernährung bei Diabetes von Doc Fleck

    1. Machen Sie Ihren Ernährungsplan nicht zum Dogma! Ihr Essen soll Ihnen schmecken!

    2. Mit dem Verzicht auf bestimmte Geschmacksrichtungen, eröffnen Sie sich schon nach kurzer Zeit die Chance, dass Ihnen auch weniger Geschmacksintensität oder Neues schmeckt. 

    3. Essen Sie Snacks als Dessert zu Ihren Mahlzeiten! Es gilt: Weniger Mahlzeiten bringen Ihnen mehr, denn Ihr Blutzuckerspiegel bleibt dann nicht ständig oben. 

    4. Gegen Heißhunger-Attacken haben sich Bitterstoffe bewährt, die es inzwischen als Tropfen oder Spray gibt. 

    5. Machen Sie regelmäßig Nährstoffchecks, denn Diabetes ist häufig mit Mängeln an Magnesium, Vitamin B, C, D und/ oder Chrom verbunden. 

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