„Mir geht es gut“, sagt der beliebte Sänger und erfolgreiche Künstler Frank Zander einige Wochen nach der Diagnose Prostatakrebs.
„Ich habe zwar noch die ein oder andere Nachwehe nach der Operation, aber auch das wird sich bald geben. Die Prostata ist jetzt weg, da muss jetzt ein Muskel trainiert werden, der den Harnbereich hält, und dann ist auch alles wieder fast so wie vorher. In ein, zwei Monaten ist das Thema ganz vergessen.“
Pro Jahr erhalten rund 63.000 Männer in Deutschland die Diagnose Prostatakrebs, ein bösartiger Tumor der Vorsteherdrüse des Mannes. Prostatakrebs ist in Deutschland unter Männern die häufigste Krebserkrankung. Früh erkannt, ist der Krebs heilbar, hat er gestreut, führt er in den meisten Fällen zum Tod.
Diagnose Prostatakrebs
Im vergangenen Jahr erhielt auch der Berliner Künstler die Diagnose Prostatakrebs. „Meine Frau hatte einen Termin beim Urologen für mich vereinbart, denn wie viele meiner Artgenossen bin ich eher ein Vorsorgemuffel – und bei allem, was da untenrum so passiert, erst recht. Aber für meine Frau habe ich mich der Hafenrundfahrt, wie ich die Untersuchung gerne nenne, unterzogen. Dabei wurde festgestellt, dass mein PSA-Wert zu hoch ist. Daraufhin wurde ein MRT durchgeführt, wo auch eine Auffälligkeit entdeckt wurde. Von Krebs hat zu diesem Zeitpunkt noch niemand gesprochen. Es wurde eine Gewebeprobe im Urbankrankenhaus genommen. Die Auswertung ergab, dass es sich um Krebs handelt. Das war natürlich ein Schock für meine Familie und mich.“
Niemals aufgeben!
Aufgeben kam für ihn jedoch nie infrage. „Ich war und bin schon immer ein Stehaufmännchen – Augen zu und durch, weitermachen, das war und ist meine Devise. Und genau das habe ich auch in dieser Situation getan. Ich habe mich operieren lassen und war immer positiv. Zerfall auf der Couch und Suhlen in Selbstmitleid, das kam für mich nicht infrage.“
Bevor er sich wieder komplett seinen Projekten rund um Ton und Pinsel widmet, möchte Frank Zander aufklären und wachrütteln. „Es ist wichtig, darüber zu reden. Die meisten Männer verschweigen das Thema. Prostata hat was mit Männlichkeit zu tun“, sagt Zander. „Über untenrum redet man nun mal nicht so gerne.“
Früherkennung von Prostatakrebs
Männer ab 45 Jahren können einmal jährlich die Leistungen des gesetzlichen Früherkennungsprogramms kostenlos in Anspruch nehmen, Männer mit familiärer Vorbelastung ab dem 40. Lebensjahr. Die Früherkennung umfasst ein Gespräch mit dem Arzt, in dem nach eventuellen Beschwerden oder Symptomen gefragt wird. Außerdem werden die Geschlechtsorgane und die Lymphknoten in der Leiste untersucht und der Arzt tastet die Prostata vom Enddarm aus ab. Zudem kommt der PSA-Test zum Einsatz. Mithilfe eines Eiweißes, das nur in der Prostata produziert wird, lässt sich das Risiko für eine bösartige Veränderung auch bereits in sehr frühen Stadien abschätzen. Dieses prostataspezifische Antigen, kurz PSA, findet sich in geringen Mengen auch im Blut, sodass es hier bestimmt werden kann. Je höher der Wert, umso wahrscheinlicher ist auch, dass ein Tumor vorhanden ist. Sehr hohe Werte können auf eine fortgeschrittene Erkrankung und das Vorhandensein von Metastasen hinweisen.
Männer, geht zur Vorsorge!
Frank Zanders Botschaft an seine Fans: „Geht zum Arzt, macht die Vorsorgeuntersuchung! Seid nicht so feige. Das Problem ist, dass nicht offensiv genug mit der Krankheit umgegangen wird. Das Bewusstsein, auf seinen Körper aufzupassen, die Möglichkeit, dass jeder krank werden kann, ist nicht in den Köpfen der Menschen. Viele finden das Thema unangenehm, schieben es weg. Doch das ist falsch.“