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Home » Krankheitsbilder » Hautsache » Nicht nur Hautsache: Neurodermitis und psychische Begleiterkrankungen
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Foto: AdobeStock_1231194578

Juckreiz, Ekzeme und Schlafprobleme sind für viele Menschen mit Neurodermitis Alltag – doch dass die chronisch-entzündliche Hauterkrankung auch mit einem erhöhten Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen einhergeht, wissen die wenigsten. Deshalb ist es besonders wichtig, über die Erkrankung und die begleitenden Belastungen offen zu sprechen, positive Strategien zu entwickeln und die passende Therapie zu finden.

„Ich wollte nicht, dass andere meine Neurodermitis sehen, weil ich mich für meine Haut geschämt habe“, erinnert sich Medine, die seit ihrer Kindheit von Neurodermitis betroffen ist. Erfahrungen wie die von Medine sind nicht selten – denn die chronisch-entzündliche Hauterkrankung hinterlässt nicht nur Spuren auf der Haut, sondern geht häufig auch mit psychischen Belastungen einher. In Kombination mit den körperlichen Beschwerden wie Juckreiz oder Ekzemen können diese den Alltag und die Lebensqualität stark beeinträchtigen.

Kein Tabu-Thema!

„Wir sprechen oft nur von den sichtbaren Begleiterkrankungen wie Allergien oder Asthma – doch die Neurodermitis geht auch mit einem erhöhten Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen einher, auch das ist ein relevantes Thema“, erklärt Dermatologe Dr. Max Tischler.

Foto: © Dr. Max Tischler

Warum offene Gespräche über die vielfältigen Auswirkungen der Neurodermitis so wichtig sind? Laut einer Umfrage leidet beispielsweise über die Hälfte der Betroffenen mit Neurodermitis unter Schlafproblemen oder Angststörungen und sogar drei von vier unter depressiven Symptomen oder Depression.1 Dieses erhöhte Risiko für Schlafstörungen und psychische Begleiterkrankungen wird durch Metaanalysen bestätigt.2,3

3 Tipps für die Krankheitsbewältigung
von Dr. Max Tischler, Dermatologe

1. Selfcare & Selbstwert: Stress reduzieren und sich selbst etwas Gutes tun kann nicht nur Neurodermitis-Symptome verbessern, sondern auch psychischer Belastung entgegenwirken. Ein gestärkter Selbstwert hilft bei einem selbstbewussteren Umgang mit der Erkrankung.
2. Austausch & Offenheit: Im persönlichen Umfeld offen über die Neurodermitis zu sprechen kann Verständnis fördern und Unterstützung erleichtern. Der Austausch mit anderen Betroffenen kann ebenfalls hilfreich sein.
3. Gute Behandlung & Unterstützung: Es ist wichtig, frühzeitig die passende Therapie zu finden, denn so können die Auswirkungen auf die Lebensqualität geringgehalten werden. Neben der Behandlung durch Dermatolog*innen kann auch professionelle psychologische Unterstützung sinnvoll sein.

Noch mehr Tipps für einen positiveren Umgang mit der Neurodermitis und ein gestärktes Selbstbewusstsein gibt es in der 12. Folge „Mehr als nur Hautprobleme – Neurodermitis und mentale Gesundheit“ des „Leben mit Neurodermitis – Der Hautnah-Podcast“. Verfügbar auf allen gängigen Audioplattformen.

Die passende Therapie: Gut für Haut und Psyche

Damit sich die seelische Belastung verringert, ist auch ein stabiler Hautzustand essenziell. Wenn Betroffene das Gefühl haben, dass ihre Neurodermitis nicht gut kontrolliert ist, sollten sie das aktiv mit ihrer Dermatologin oder ihrem Dermatologen besprechen. Ein hilfreicher erster Schritt kann der Selbsttest (ADCT) sein – er zeigt an, wie kontrolliert die Hauterkrankung aktuell ist und bietet eine gute Grundlage für das Arztgespräch.

Wenn es Betroffenen aufgrund der Neurodermitis auch mental nicht gut geht, sollten sie das Gespräch mit einem Dermatologen bzw. einer Dermatologin suchen. Er oder sie kann so einschätzen, ob eine mögliche psychische Begleiterkrankung im Zusammenhang mit der Neurodermitis abgeklärt werden muss und eine langfristige ganzheitliche Behandlung einleiten. Denn mittlerweile stehen moderne Therapieoptionen zur Verfügung, die eine langfristige und ganzheitliche Krankheitskontrolle ermöglichen.

Noch mehr erfahren?

Weitere Informationen zum Thema Neurodermitis und psychische Begleiterkrankungen sowie hilfreiche Tipps für einen positiveren Umgang mit der Hauterkrankung finden Betroffene und Interessierte auf der Website
www.leben-mit-neurodermitis.info

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Referenzen
  1. Girolomoni G et al. Dermatol Ther (Heidelb) 2021; 11:117–130
  2. Zhang N et al. Arch Dermatol Res 2025; 317:668.
  3. Long Q et al. PLoS One 2022; 17: e0263334.

MAT-DE-2503245-1.0-08/2025

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