Home » Krankheitsbilder » Krebs » „Das Immunsystem ist von Natur aus trainiert, die Entstehung von Krebszellen zu verhindern“
Sponsored

Dr. Wilfried Stücker und seine Kollegen vom Immun-Onkologischen Zentrum Köln (IOZK) setzen bei der Krebsbehandlung auf Immuntherapien und entwickelten dafür den Impfstoff IO-VAC ®. Im Gespräch erklärt er, welche Vorteile eine Immuntherapie für Krebspatienten haben kann, und wie es zu der individuell auf den Patienten zugeschnittenen Therapie kommt.

Welche Vorteile bietet eine Immuntherapie gegenüber einer klassischen onkologischen Therapie?

Die personalisierte Immuntherapie bekämpft gezielt den Tumor des Patienten, ohne gesunde Zellen zu zerstören. Mithilfe des von uns entwickelten Impfstoffs und unserem multimodalen Behandlungskonzept, erkennt das Immunsystem die Tumorzellen und geht aus eigener Kraft gegen sie vor. Diese Methode ist nicht toxisch, sie ist gezielt, und man beobachtet auch dauerhafte Effekte. Denn das Immunsystem ist von Natur aus darauf ausgerichtet, die Entstehung von Krebszellen zu verhindern. Immuntherapien sind dabei nicht per se nebenwirkungsfrei, aber Nebenwirkungen sind selten.

Wie kommt die Individualität jeder Immuntherapie zustande?

Die Therapie wird personalisiert, indem die patienteneigene Tumorstruktur analysiert wird. Das Immunsystem wird gegen diejenigen Tumorzellen aktiviert, die dem Patienten eigen sind. Hierfür werden die jeweiligen Tumorantigene bestimmt, um dann gezielt gegen die Tumorzellen vorgehen zukönnen.

Wie wäre dann ein optimaler Therapieablauf?

Nach einer Blutentnahme zur Analyse der Immunsituation und Tumoraktivität des Patienten, wird die optimale Strategie im Teamgespräch festgelegt. Danach stellen wir aus dem Blut des Patienten den individuellen Impfstoff unter GMP- und Reinraumbedingungen her. Die Impfung erfolgt zweimalig im Abstand von 4 Wochen. Danach gilt es zu beobachten, wie das Immunsystem auf die Therapie reagiert.

Welche Rolle spielt hierbei der von Ihnen entwickelte Impfstoff IO-VAC®?

Hat sich ein Tumor erst einmal etabliert, entwickelt er biologische Tarnmechanismen, um sich dem Zugriff durch das Immunsystem zu entziehen. Durch wiederholte Impfungen mit IO-VAC® wird das Immunsystem des Patienten mit dendritischen Zellen über das Tumorgeschehen informiert und in die Lage versetzt, den Tumor als fremd zu erkennen und dagegen vorzugehen.

Für wen kann eine Immuntherapie interessant werden?

Für alle Patienten, die an einem soliden, bösartigen Tumor erkrankt sind. Die Behandlung ist dabei eine wichtige Option, um das weitere Fortschreiten der Erkrankung mit Entstehung von Metastasen zu erschweren, was z.B. auch bei Hirntumoren eine signifikante Lebensverlängerung bedeutet. Deshalb ist es von besonderer Wichtigkeit, möglichst früh nach der Diagnose mit einer Immuntherapie zu beginnen, und das Immunsystem gegen genau den Tumor zu aktivieren, an dem der Patient erkrankt ist.

Inwieweit wird die Behandlung von den Krankenkassen übernommen?

Es ist eine neuartige Therapie, die noch nicht im Katalog der gesetzlichen Krankenkassen verankert ist. Sie kann nur in hierfür spezialisierten und zugelassenen medizinischen Einrichtungen durchgeführt werden. Jeder Fall muss individuell beantragt werden.

Information

Für weitere Informationen besuchen Sie www.iozk.de

Nächster Artikel