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    Früherkennung von Prostatakrebs

    Foto: shutterstock_2129040917

    Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland.1 Durch gezielte Früherkennung lassen sich Prostatakarzinome bereits in frühen Stadien erkennen.

    Seit den 70er Jahren ist die jährliche rektale Tastuntersuchung für Männer ab 45 Jahren Teil des Früherkennungsprogramms der gesetzlichen Krankenkassen. Dabei gilt die diagnostische Aussagekraft der Tastuntersuchung bereits seit Langem als unzureichend.

    PROBASE-Studie

    Die von der Deutschen Krebshilfe geförderte PROBASEStudie, eine bevölkerungsbezogene, randomisierte Prostatakrebs-Screening-Studie unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Albers, Leiter einer Forschungsabteilung am DKFZ und Direktor der Urologischen Universitätsklinik Düsseldorf, untersuchte die Wirksamkeit eines risikoangepassten PSA-Screenings, das entweder im Alter von 45 Jahren oder 50 Jahren beginnt.

    Im Rahmen der Studie hatten sich 6.537 Teilnehmer im Alter von 45 Jahren einer rektalen Tastuntersuchung der Prostata unterzogen. Insgesamt wurden hierbei 57 verdächtige Befunde ermittelt, die im Anschluss durch die Untersuchung einer Prostata-Gewebeprobe überprüft wurden. Die Höhe der falsch-positiven Testergebnisse war bei der Tastuntersuchung enorm: Lediglich bei drei Teilnehmern, die einen auffälligen Tastbefund hatten, wurde tatsächlich ein Karzinom gefunden.

    Das Ergebnis ist unter zwei Aspekten problematisch. Zum einen stellen falsch-positive Befunde durch unnötige Biopsien eine erhebliche Belastung für die Männer dar, psychisch wie körperlich. Zum anderen wurden in der zunächst unauffälligen Gruppe Karzinome übersehen. Der – im Vergleich zur Tastuntersuchung – deutlich aussagekräftigere PSA-Test brachte dies zum Vorschein. Von den Männern, deren Ergebnisse im PSA-Test auffällig waren, hatten 86 Prozent einen unauffälligen Tastbefund. Und das, obwohl ihre Tumoren größtenteils in Regionen der Prostata lagen, die potenziell hätten ertastet werden können.

    PSA-Test

    Über die Aussagekraft des PSA-Tests lässt sich auch streiten, weshalb das Institut für Qualitätssicherung und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) ein generelles Screening abgelehnt hatte mit der Begründung, dass es mehr schaden als nutzen würde. Bei gutartigen Veränderungen der Prostata steigt nämlich auch der PSA-Wert an, sodass die Sorge vor (vielen) falsch-positiven Befunden und unnötigen Behandlungen dazu führte, dass die gesetzlichen Krankenkassen bis heute einzig die Tastuntersuchung als Vorsorgeleistung anbieten. Abhilfe soll das sogenannte “Smart Screening” schaffen, welches nur Männer mit einem tatsächlichen Risiko begleitet und erkennt.

    Neben der größeren Genauigkeit ist der PSA-Test der rektalen Prostatauntersuchung auch in einem weiteren Aspekt als Screening-Methode überlegen: Die Akzeptanz des Tests ist im Vergleich zur Tastuntersuchung viel besser, sodass voraussichtlich auch die Anzahl der Männer in der betroffenen Altersgruppe, die am Screening teilnehmen, deutlich höher wäre. Prostatakarzinome könnten bei mehr Männern früh entdeckt werden. Zusätzlich ist der PSA-Test eine angenehmere, genauere Untersuchungsmethode, die dem Krebs den Schrecken nehmen kann.

    Prostata-Screening: Einsatz von PSA-Tests

    Der sogenannte PSA-Test ist ein Bluttest, der bereits frühzeitig wichtige Hinweise auf Prostatakrebs geben kann. Hierbei wird untersucht, in welcher Höhe das „Prostataspezifische Antigen“, ein Eiweißstoff, vorliegt. Das Prostata-spezifische Antigen ist ein Botenstoff, der sich nur in der Prostata bildet. Je höher er ist, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass eine Prostatakrebserkrankung vorliegt.

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