Regionale Chemotherapie als vielversprechende Option

Eine aktuelle Studie des Medias-Klinikums zeigt, dass sich Lebensqualität und Überlebenszeit beim Eierstockkrebs mit einer speziellen regional begrenzten hoch konzentrierten Chemotherapie deutlich verbessern lassen.

Prof. Dr. med. Karl Reinhard Aigner

Leiter Medias-Klinikum

Auch bei anderen Krebsformen wie Kopf-Hals-Tumoren, Tumoren der Leber, der Lunge oder der Bauchspeicheldrüse können mit diesem Verfahren in späten Tumorstadien vielversprechende Ergebnisse erzielt werden.

„Nach meiner Diagnose Mandelkrebs hatte ich die Wahl: Musik oder Operation. Sämtliche Ärzte rieten mir zu einer Operation, die einen Teil meines Gaumens entfernen sollte. Schlucken, Sprechen und Essen hätte ich neu lernen müssen, Saxofonspielen wäre nicht mehr möglich gewesen. Für mich als leidenschaftlicher Saxofonist stand fest, ohne Musik kann ich nicht leben. Dass ich heute wieder musizieren kann, verdanke ich dem Medias-Klinikum in Burghausen. Die Regionale Chemotherapie schlug an und rettete mein Leben.“ WILSON DE OLIVEIRA

Das Medias-Klinikum ist eine Privatklinik mit den Schwerpunkten Onkologische Chirurgie und Regionale Chemotherapie (RCT) unter Leitung von Prof. Dr. med. Karl Reinhard Aigner, der auf diesem Gebiet über eine 40-jährige Expertise verfügt und weltweit als Pionier der RCT gilt. Das Medias-Klinikum betreibt aktiv Forschung.

Wo liegt der Schwerpunkt Ihrer aktuellen Studien?

Wir arbeiten seit mehr als 30 Jahren erfolgreich daran, Menschen mehr Lebenszeit und Lebensqualität zu geben. Wir untersuchen dabei das Ansprechen auf die RCT, die Überlebenszeiten, die Nebenwirkungen und die Lebensqualität in verschiedenen Studien über Eierstockkrebs, Kopf-Hals-Tumoren und Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Was genau passiert bei dem Verfahren?

Das Prinzip ist eine lokale Anwendung einer hoch konzentrierten Chemotherapie mit anschließender Entfernung der Medikamente aus dem Blut, sodass es nicht zu einer Belastung des gesamten Organismus kommen kann. Auf diese Weise können wir vielfach höhere Konzentrationen der Chemotherapeutika im Tumor und den Metastasen erreichen und in vielen Fällen eine Resistenz durchbrechen.

Welche Ergebnisse konnten Sie feststellen?

Beim Eierstockkrebs erreichen wir Ansprechraten von 70 Prozent und einer fast verdoppelten medianen Überlebenszeit. Die Lebensqualität war signifikant besser als unter systemischer Chemotherapie. Für Kopf-Hals-Tumore ist vor allem bemerkenswert, dass unter RCT bei keinem Fall ein Luftröhrenschnitt oder künstliche Ernährung nötig waren und die Schluckbeschwerden gemildert wurden. Beim fortgeschrittenen, nicht operablen Bauchspeicheldrüsenkrebs wurde die mittlere Überlebenszeit deutlich verbessert.

Das klingt vielversprechend …

Ja, die Studienergebnisse zeigen, dass die RCT mehr Lebensqualität und Lebenszeit bieten kann als systemische Chemotherapie. Dabei gilt: Je früher die Patienten zu uns kommen, desto besser sind wir in der Lage, zu helfen.