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    Tessas Kampf

    Foto: Stiftung Deutsche Krebshilfe

    Tessa ist ein fröhliches kleines Mädchen, mit einem ansteckenden Lachen und unbändiger Lebensfreude. Mit sieben Jahren erkrankt sie an Krebs – und plötzlich ist nichts mehr, wie es war. Im Interview spricht Edith Schäffling über die schlimmste Zeit in ihrem Leben und darüber, wie die Familie es geschafft hat, zurück in die Normalität zu finden.

    Wie hat sich die Erkrankung bei Tessa gezeigt?

    Am Nikolausabend 2019 kam Tessa zu mir, weil ihr so warm war. Ich habe ihr Fiebersaft gegeben, auf den Tessa jedoch mit einem großflächigen Hautausschlag reagierte. Das hat mich so geschockt, dass ich mit ihr in die Notfallpraxis des örtlichen Krankenhauses gefahren bin. Dort vermutete der Arzt eine allergische Reaktion und verordnete einen anderen Fiebersenker. Wir sind dann wieder nach Hause gefahren. Am nächsten Tag stieg Tessas Temperatur auf fast 41 Grad. Wir fuhren wieder in die Notfallambulanz. Der Arzt gab uns den Rat, das Fieber mit Wadenwickeln zu senken, und schickte uns wieder nach Hause.

    Wie ging es weiter?

    Unserer Tochter ging es immer schlechter – Tessa hörte auf zu essen und zu trinken. Als sie mich auf eine schmerzende Stelle in der Leiste hinwies, ertastete ich eine seltsame, stäbchenförmige Verdickung. Wir fuhren zum Kinderarzt, der einen Ultraschall des Leistengewebes machte. Als er uns eröffnete, dass der Lymphknoten auffällig aussieht und wir sofort in das nächstgrößere Klinikum fahren sollen, ist mir erst mal schlecht geworden. Dort angekommen, wurde Tessa sofort operiert. Der verdickte und entzündete Lymphknoten wurde entfernt und zur Klärung ins Labor geschickt und Tessa stationär aufgenommen, um sich von der OP und dem Fieber zu erholen.

    Dann kam der Befund …

    Ja, eine Woche vor Heiligabend erfuhren wir das Ergebnis des pathologischen Befunds: Der Knoten war ein bösartiger Tumor. Mein erster Gedanke war: Jetzt verliere ich mein Kind. Es hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen. Schon am nächsten Tag hatten wir einen Termin in der Kinderonkologie. Um die genaue Krebsart zu bestimmen, veranlasste das Ärzteteam weitere Untersuchungen, bevor Anfang Januar feststand: Es ist Lymphknotenkrebs. Die Vorbereitungen auf die Therapie starteten umgehend.

    Bitte erzählen Sie uns von Tessas Kampf gegen den Krebs.

    Als Mitte Januar der erste von zwei Chemotherapiezyklen begann, wich ich nicht von der Seite meiner Tochter. Tessa fühlte sich verhältnismäßig gut und war sich sicher, dass sie den Kampf gegen den Krebs, die „Monsterkacke“, wie sie ihren Krebs nannte, gewinnen wird. Tessa war während der gesamten Zeit unglaublich tapfer. Vier Wochen später startete der zweite Chemozyklus. Auch bei diesem hat Tessa gekämpft und war oft stärker als wir.

    Wie haben Sie den Weg zurück in den Alltag geschafft?

    Die Krankheit hat Spuren hinterlassen. Nicht nur Tessa ist sensibler geworden, auch uns und Tessas Schwester Laura fällt es schwer, das Erlebte zu verarbeiten. Zu tief sitzen die Sorgen und Ängste, die der Krebs ausgelöst hat. Als wir feststellten, dass uns diese Gefühle erdrücken, haben wir psychotherapeutische Unterstützung gesucht. Und wir waren alle begeistert, als wir die Möglichkeit bekommen haben, eine vierwöchige Familienkur in der Katharinenhöhe im Schwarzwald zu machen. Das war wunderbar. Gemeinsam Zeit zu verbringen und wieder unbeschwert lachen zu können, hat uns sehr geholfen, zurück in den Alltag zu finden und die Ängste der Monsterkacke hinter uns zu lassen.

    Die Deutsche Krebshilfe unterstützt das Konzept der familienorientierten Nachsorge und förderte die Rehabilitationsklinik Katharinenhöhe bei notwendigen Auf- und Umbaumaßnahmen finanziell. Sie möchten spenden und Kindern wie Tessa helfen? Unterstützen auch Sie den Kampf gegen den Krebs! www.krebshilfe.de/spenden-tessa

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