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Home » Krankheitsbilder » Personalisierte Medizin bei der Diagnose & Therapie von Autoimmunerkrankungen
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In der Krebstherapie wird personalisierte Medizin (PM) seit Jahren erfolgreich praktiziert. Durch die Anwendung genetischer und anderer Tests können zum Beispiel für eine bestimmte Krebsart maßgeschneiderte Medikamente verordnet werden, die im Vergleich zur Standardtherapie eine wesentlich bessere Wirksamkeit zeigen.

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Dr. Eckart Mummert

Business Unit Manager Autoimmunity, Werfen GmbH; Zuvor Forschung & Entwicklung bei Inova Diagnostics

Bei Autoimmunerkrankungen geht es jedoch nicht nur um eine maßgeschneiderte Therapie, sondern vor allem auch um die diagnostische Früherkennung, die Verhinderung einer Krankheit oder deren Progression sowie um die Erstellung einer Prognose.

Hierfür haben Autoantikörper einen hohen Stellenwert erlangt. Bei autoimmunen Muskelerkrankungen ermöglicht zum Beispiel eine Kombination neuer Biomarker, Patienten diagnostisch in Untergruppen einzuteilen und gezielt zu behandeln.

Am eindrücklichsten ist jedoch die Entwicklung bei der rheumatoiden Arthritis (RA). Ziel der PM für RA ist es, die Erkrankung erst gar nicht zum Ausbruch kommen zu lassen. Die derzeit verwendeten Tests wie Rheumafaktor (RF) und Antikörper gegen cyclische citrullinierte Peptide (anti-CCP) alleine sind nicht ausreichend für Früherkennung und Prognose und zeigen nur eingeschränkten Nutzen zur Beurteilung der Krankheitsaktivität im Rahmen der Therapiekontrolle. Neue, innovative Biomarker liefern hier vielversprechende Ansätze.

Frühe klinische Studien haben gezeigt, dass die Höhe des Calprotectinwertes im Blut die Wirksamkeit von Biologika vorhersagen kann.

Antikörper gegen carbamylierte Proteine (anti-CarP) lassen sich häufig in einem sehr frühen Stadium der RA nachweisen und können in Kombination mit anti-CCP und RF helfen, die Erkrankung noch vor Schädigung der Gelenke zu diagnostizieren. Sie sind auch bei anti-CCP-negativen Patienten zu finden.

Durch ihre strenge Assoziation mit dem Risiko für erhebliche Gelenkschädigungen können sie potenziell eine von der Standardtherapie abweichende, gezielte Spezialtherapie mit hochwirksamen, aber teuren Medikamenten, sogenannten Biologika, sinnvoll erscheinen lassen. Durch diesen Ansatz können Gelenkschädigungen eventuell komplett verhindert werden.

Auch kreuzreagierende Antikörper gegen die Peptidyl-Arginin-Deiminasen PAD-3 und PAD-4 sind mit Gelenkschädigungen assoziiert und charakterisieren eine Untergruppe von RA-Patienten mit besonders aggressivem Verlauf.

Ein weiterer Biomarker ist zirkulierendes Calprotectin, ein Protein, das mit der Entzündungsaktivität unter anderem bei RA korreliert und daher potenziell zur Verlaufskontrolle der Therapie herangezogen werden kann.

Frühe klinische Studien haben gezeigt, dass die Höhe des Calprotectinwertes im Blut die Wirksamkeit von Biologika vorhersagen kann. Dies ist gesundheitsökonomisch von Bedeutung, wenn man die immensen Kosten für diese Medikamente bedenkt.

Die Vielzahl neuer Biomarker erfordert neue, effiziente Messmethoden. Deshalb konzentriert sich Inova Diagnostics, ein Werfen-Unternehmen, nicht nur auf die Erforschung der genannten neuen, innovativen Biomarker, sondern ermöglicht auch deren Testung auf einer neu entwickelten, innovativen Multi-Analysen-Plattform, mit der nach erfolgter CE-Kennzeichnung alle Antikörpertests für eine Erkrankung inklusive der neuen Biomarker simultan abgearbeitet werden können. Das verbessert einerseits die Effizienz im Labor und ermöglicht andererseits, die personalisierte Medizin in der Autoimmunität voranzutreiben.

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