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    Prävention im Alltag – einfacher gesagt, als getan?

    Foto: shutterstock via Chinnapong

    Prävention im Alltag zu verstehen, ist manchmal gar nicht so einfach, wie es im ersten Moment aussieht. Das liegt zum einen natürlich an der unüberschaubaren Informationsflut rund um die Gesundheit mit ihren unzähligen Ratgebern, andererseits aber auch schon am schlichten Verständnis.

    Vorsorglich den Gurt im Auto anzulegen oder auf dem Motorrad einen Helm aufzusetzen, damit wir im Falle eines Falles besser geschützt sind, leuchtet schnell ein. Doch die großen Herausforderungen für unsere alternde Gesellschaft und jeden Einzelnen von uns kommen nicht mit einem Knall von jetzt auf gleich wie ein Unfall. Sie nehmen sich Zeit, kommen schleichend und entwickeln sich über einen längeren Zeitraum. Sie entstehen, während wir scheinbar gesund sind und uns auch so fühlen.

    Die Rede ist von Diabetes Typ II, negativen Herz-Kreislauf-Ereignissen oder sogar Krebs. Damit tritt ein bedauerlicher Zustand ein: Unsere Lebenserwartungen steigen stetig und liegen in Deutschland schon weit über 80 Jahre, aber das Alter, in dem diese Krankheiten einsetzen, bleibt gleich. Böse gesprochen: Wir haben momentan erst mal unsere Leidenszeit verlängert. Also Lebenszeit, der es an Qualität oder Vitalität fehlt (sogenannte Disease-free Years). An diesen Entwicklungen sind wir nicht selten selbst schuld, durch einen jahrelang ungünstigen Lebensstil mit falscher Ernährung, Bewegungsmangel, zu viel Stress oder nicht wahrgenommenen medizinischen Checks.

    Natürlich wird dies auch noch durch neuere Entwicklungen und Herausforderungen unserer Arbeitswelt oder Gesellschaft begünstigt. Ständige Erreichbarkeit, Leistungsdruck, nicht ausreichend Zeit für Sport und Bewegung oder für eine gesunde Mahlzeit sind nicht nur Themen im Manageralltag, sondern mittlerweile auch für Schüler. Stressbedingte Fehlzeiten schaffen es in den Arbeitsausfallstatistiken auf Spitzenplätze – und das auch ohne ihre Auswirkungen auf andere Krankheitsbilder wie Rückenschmerzen oder Bluthochdruck. Nicht umsonst hat der Gesetzgeber im Rahmen des Präventionsgesetzes einiges angeschoben: Gesetzliche Krankenversicherungen sind beispielsweise dazu verpflichtet, mehr Geld für Verhaltensprävention in den Themengebieten Ernährung, Bewegung, Suchtentwöhnung oder Stressresilienz auszugeben. Arbeitgeber sind nun verpflichtet, alle zwei Jahre eine psychische Gefährdungsbeurteilung durchzuführen. Auch die Arbeitsmedizin und die Förderung des Impfschutzes finden explizite Erwähnung.

    Heute wissen wir dank medizinischer Wissenschaft und Forschung aber nicht nur etwas über die besten Behandlungsmethoden, sondern auch über die Potenziale der Prävention und Früherkennung sowie die Entstehung von Gesundheit. Es liegt aber insbesondere im Verhalten eines jeden Menschen, die Potenziale auch abzurufen. Denn viele scheinen sich mehr mit ihrem neuen Handyvertrag als mit ihrer Gesundheit zu beschäftigen. Hand aufs Herz: Wissen Sie, wo Ihr Impfausweis liegt? Wie ist Ihr derzeitiger Zuckerwert oder Blutdruck? Nehmen Sie altersgemäß alle Vorsorgeuntersuchungen wahr?

    Wenn nicht, zeigen Sie sich gegenüber mehr Aufmerksamkeit und Achtsamkeit. Mit der Lektüre dieser Ausgabe mit Beiträgen von ausgewiesenen Experten machen Sie schon mal einen großen Schritt zur Steigerung Ihrer Gesundheitskompetenz. Und dann werden Sie sehen, Prävention kann durch gezielte Vorsorge und Impfschutz so einfach sein, beziehungsweise Gesundheitsfürsorge durch ein entsprechendes Verhalten sogar viel Lebensqualität und damit Freude bereiten.

    In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund! (Oder eben: Betreiben Sie Prävention!)

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