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    Hormone – ein wichtiger Steuermechanismus unseres Körpers

    Symptome wie Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Haarausfall oder ungewollte Gewichtszunahme führen wir schnell auf Stressfaktoren im Alltag zurück. Doch können diese Symptome Erkrankungen aus dem endokrinen Formenkreis zugrunde liegen und benötigen eine fachgerechte Abklärung.

    Dr. med. Anna Katharina Flügel

    Beirätin der Deutschen Gesellschaft für angewandte
    Endokrinologie (DGAE)
    Fachärztin der Medizinischen Klinik 1 am
    Universitätsklinikum Frankfurt am Main

    Ursachen für endokrinologische Erkrankungen sind meist Störungen des Hormonsignalweges. So sind in Deutschland mehrere Millionen Patient:innen von Krankheitsbildern wie dem Metabolischen Syndrom, Osteoporose, Schilddrüsen-/ oder Nebennierenveränderungen betroffen, die eine große Auswirkung auf unsere Gesundheit haben. Aber auch seltene neuroendokrine Tumorerkrankungen können bei Patient:innen in Organen wie z. B. der Bauchspeicheldrüse, Lunge oder Magen-Darm-Trakt diagnostiziert werden. Diese sind Tumore, die aus hormonbildenden Zellen entstehen und meist selbst Botenstoffe produzieren.

    Vor allem für Frauen spielen Hormone eine wichtige Rolle. Denn nicht nur Zyklusunregelmäßigkeiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter sind von Bedeutung. Die Lebensphase der Menopause betrifft durchschnittlich alle Frauen nach dem 50. Lebensalter und darf daher nicht tabuisiert werden. Patientinnen leiden u. a. unter Hitzewallungen und Schlafstörungen. Häufig treten auch andere Nebenerkrankungen wie Bluthochdruck oder Übergewicht im Laufe des Alters auf, was die Therapieentscheidung beeinflussen kann.

    In den Praxen und Kliniken sehen wir Endokrinologen Patient:innen unterschiedlichsten Alters. Und so haben viele Betroffene häufig eine lange Vorgeschichte, bis endlich die richtige Diagnose gestellt wird. Es ist umso wichtiger, für endokrine Krankheitsbilder ein Bewusstsein in der Bevölkerung zu schaffen und Patient:innen gezielt zu informieren und aufzuklären.

    In Patientenselbsthilfegruppen finden Menschen mit seltenen Erkrankungen und ihre Angehörigen Hilfe und Zugang zu professionellen Informationen. Die Arbeit von Patientennetzwerken und medizinischen Gesellschaften wie z.B. die der deutschen Gesellschaft für angewandte Endokrinologie (DGAE) schafft eine Plattform, Wissen zu transportieren und Patient:innen und Ärzt:innen weiterzubilden. Ich wünsche Ihnen eine schöne Vorweihnachtszeit und viel Freude beim Lesen.

    Weitere Informationen

    Informieren Sie sich auf der Website der Deutschen Gesellschaft für angewandte Endokrinologie (DGAE e. V.): www.dgae-hormone.de

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