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    Einatmen, ausatmen!
    Tipps zum richtigen Atmen

    FOTO: Yolya Ilyasova via shutterstock.com

    Tipps zum richtigen Atmen und wie sich die Übungen auf die Gesundheit auswirken – nicht nur für Asthma- und COPD-Patient:innen empfohlen.

    Sabine Materlik

    Vorsitzende, ATEM – Der Berufsverband e. V.

    Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen fällt das Atmen, das für viele eine Selbstverständlichkeit ist, oft schwer. Die Hintergründe hierfür sind je nach Erkrankung vielfältig. Ein typisches Problem ist dabei häufig ein eher krampfhaftes Einatmen sowie eine allgemein zu hoch sitzende Atmung, die zu wenig in den Bauch geht. Aus der Symptomatik heraus erscheint es schwer vermittelbar, dass das Atmen auch und im Grunde besser von alleine geschieht. Um die Atmung wieder leichter werden zu lassen, bedarf es unter anderem zunächst einer größeren Beweglichkeit des Brustkorbes und einer verbesserten Elastizität des Gewebes. So kann mehr Weichheit im Brustkorb und mehr Weite in der Atemerfahrung entstehen. Neben den klassischen Übungen wie „Kutschersitz“ und „Lippenbremse“, die den meisten Patient:innen bekannt sind, sollte der Fokus generell auf einer Verlängerung der Ausatmung und der damit ermöglichten vertieften Einatmung liegen.

    Kutschersitz: Im Kutschersitz werden beide Füße hüftbreit auf den Boden gestellt, wobei die Fußspitzen nach außen zeigen. Der Oberkörper wird im Becken nach vorn gebeugt, die Wirbelsäule bleibt gerade und die Arme sind auf die Oberschenkel gestützt.

    Lippenbremse: Die Lippenbremse ist eine Ausatembremse für Menschen mit Atemproblemen. Sie entsteht, wenn Sie die Lippen locker aufeinanderlegen und die Luft langsam ausströmen lassen.

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    Diese Übungen unterstützen neben der ganzheitlichen Atmung auch die Entspannung und Ruhe und sind gleichzeitig ein Achtsamkeitstraining.

    Viel Freude beim Üben!

    Versuchen Sie folgende Übungen so langsam wie möglich:

    Im Sitzen spüren Sie Ihre Füße am Boden und geben mit einem Fuß langsam Druck in den Boden, danach lösen Sie den Druck wieder. Anschließend vergleichen Sie Ihre beiden Beine/Füße sowie deren Verbindung zum Boden und Rumpf. Nun üben Sie das Gleiche mit dem anderen Fuß und vergleichen wieder. Spüren Sie schon den Atem in Ihrem Bauch?

    Hand auf den Bauch: Tönen Sie ein „sch“ mehrmals hintereinander, kurz oder lang. Dadurch spüren und trainieren Sie Ihren größten Atemmuskel, das Zwerchfell. Auch nach dieser Übung sollten Sie die Wirkung nachträglich in Ruhe erspüren.

    Atemzeit: Spüren Sie beim Einatmen achtsam, wie die Luft in die Naseneingänge strömt, das Ausatmen darf sich seinen Weg durch Ihre locker geschlossenen Lippen suchen. Warten Sie mit geschlossenem Mund, bis der nächste Einatem wieder seinen Weg durch die Nase findet, und empfangen Sie den kommenden Atem mit Genuss.

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