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    Familienalltag mit Asthma und Allergien

    Foto: Privat

    Simone „Nelli“ Ziegler ist 42 Jahre alt und ist stolze Mama von vier Kindern. Sowohl die Familienmutter als auch ihre Kinder haben Asthma und Allergien. Auf Instagram bloggt sie über ihr Familienleben, ihre Erfahrungen und Sorgen.

    Wie sieht Ihr Familienalltag aus?

    Ich habe vier Kinder, zwischen zwei und 15 Jahren. Alle haben Allergien und Asthma, teils stärker, teils schwächer. Und das bringt natürlich einige „Extra“-Aufgaben mit sich. Morgens und abends wird beispielsweise inhaliert bei meiner Tochter und mir. Zwei meiner Söhne haben ab und an Probleme mit dem Kehlkopf, der nachts dann zuschwillt. Wir sind also immer ein wenig auf Trab.

    Bei Allergikern, vor allem wenn es Kinder sind, muss man natürlich stets auf der Hut sein, dass kein Kontakt mit Lebensmitteln oder Dingen entsteht, durch die ein allergischer Schock eintritt. Egal wo wir sind, wir haben alle wichtigen Medikamente immer dabei.

    Welche Herausforderungen gibt es zu meistern?

    Wir gehen gerne essen und sind gern mit den Kindern unterwegs. Doch egal ob beim Restaurantbesuch oder im Urlaub, alles muss auf die Allergien abgestimmt sein und wir müssen immer darauf vorbereitet sein, dass etwas passiert.

    Man kann sich das so vorstellen, dass wir wirklich immer und überall besonders wachsam sind. Auch wenn die Kinder mit der Schule verreisen oder unterwegs sind: Lehrer und Erzieher müssen von mir immer extra noch mal auf die Allergien und das Asthma hingewiesen werden.

    Haben Sie oft das Gefühl, dass Ihnen Dinge fehlen?

    Nein, wir haben tatsächlich nicht das Gefühl, dass wir auf etwas verzichten müssen, weder Fliegen, Urlaub noch Restaurantbesuche. Wir können alles gemeinsam erleben. Mein Leitspruch ist immer: Ich bin wirklich dankbar, dass es „nur“ Allergien und Asthma sind und kein Krebs oder andere schlimme Krankheiten. Klar ist es manchmal ein wenig anstrengend, aber mit diesen Dingen kann man leben. Da verzichten wir auf nichts Essenzielles, sondern wir machen einfach alles und gucken mit einem gewissenhaften Blick auf alles drumherum. Natürlich habe ich auch immer alle Medikamente und Spritzen dabei, um sofort reagieren zu können, sollte etwas passieren.

    Wie geht man damit um, wenn bei den Kindern Asthma oder Allergien diagnostiziert werden?

    Ich kann das eigentlich nur für mein erstes Kind sagen. Meine Tochter hatte einen allergischen Schock durch Kuhmilch und ich dachte damals wirklich, mein Kind wird sterben.

    Man ist erst mal vollkommen überfordert, weil man einfach nicht weiß, was das für das kommende Leben bedeutet. Also habe ich angefangen, mich weiterzubilden und zu informieren. Bei meinen folgenden Schwangerschaften habe ich direkt nach einem halben Jahr Bluttests bezüglich Allergien und Asthma durchführen lassen, um sofort zu wissen, was auf uns zukommen kann. Schlussendlich wurde bei allen meinen Kindern etwas gefunden. Und bei jeder Sache, die festgestellt wurde, habe ich mich sofort informiert, was das genau bedeutet.

    Bei mir selbst war es ja auch eine große Überraschung. Als Kind hatte ich ein paar Atemprobleme, habe aber nie eine Diagnose bekommen. Erst nach vielen Jahren bin ich dann zu einem Lungenarzt, der mir eröffnete, dass ich Asthma habe.

    Wie werden die Kinder medizinisch behandelt?

    Meine Tochter und ich waren vor Kurzem beispielsweise zu einer Asthmaschulung. Diese wurde von unserem Kinderarzt in Zusammenarbeit mit der Charité veranstaltet und richtete sich an Jugendliche. Da wurden die Kinder zum Beispiel gefragt, ob sie sich im Alltag sicher fühlen. Und meine Tochter war die Einzige, die sich überall sicher gefühlt hat. Das macht mich sehr stolz.

    Außerdem lassen wir regelmäßig Lungen- und Bluttests mit den Kindern machen, um immer im Blick zu haben, wie das Asthma und die Allergien sich entwickeln.

    Haben Sie Ratschläge für andere Betroffene?

    Viel fragen, viel Lesen und informieren! Ein guter Kinderarzt ist auch sehr, sehr wichtig. Da haben wir auch wirklich Glück gehabt.

    Als wir vor 15 Jahren damit konfrontiert wurden, hatte ich das Gefühl, ich stehe alleine da. Heutzutage kann man über Blogs, Instagram oder Ratgeber sehr viel mehr über die Themen erfahren und sollte sich auch wirklich damit gut auseinandersetzen. Wenn man sich darauf gut vorbereitet, kann man ein schönes und glückliches Leben führen.

    Sie möchten mehr über Simone „Nelli“ Ziegler erfahren?

    Verfolgen Sie ihren inspirierenden Weg auf Instagram unter @prinzessinnenundprinzen

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