Für den weiteren Verlauf der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) sind zumeist mehrere Faktoren entscheidend, die man als Betroffener zum Teil beeinflussen kann.
- Unbedingter und ausnahmsloser Verzicht auf Noxen (Giftstoffe), insbesondere Nikotin.
- Wahrnehmung der regelmäßigen Kontrolluntersuchungen.
- Die Bereitschaft bei diagnostischen, therapeutischen und medikamentösen Maßnahmen mitzuwirken sowie Therapietreue und konsequente Einhaltung der Verordnungsvorschriften. Dies gilt insbesondere auch in Bezug auf eine durchzuführende Langzeit-Sauerstofftherapie sowie auf die nichtinvasive Beatmung.
- Krankengymnastik, Atemtherapie, Lungensport in Abhängigkeit vom persönlichen Leistungsstatus, der maßgeblich auch durch die Art der Erkrankung, das Stadium derselben und durch den IST-Zustand des Patienten bestimmt wird.
- Prophylaxe: Grippeschutz, Pneumokokken-Impfung und Vermeidung von Infektionsquellen.
- Unbedingte Akzeptanz der Erkrankung und das Lernen mit ihr zu leben. Ab einem gewissen Stadium der Erkrankung wird die Atemnot ein permanenter Begleiter sein, wer dies erkennt und annimmt, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ein zufriedeneres Leben führen können. Das wirkt sich positiv auf die Psyche aus, was wieder- um den Verlauf der Erkrankung günstig beeinflusst. Es ist nicht erstrebenswert, durch eine möglichst große Menge von Medikamenten wieder ohne Luftnot leben zu können. Nach heutigem Stand ist das nicht erreichbar.
Erstrebenswert ist hingegen mit einer geringen Menge von Medikamenten eine möglichst effiziente Wirkung herbeizuführen.
Was man hingegen sicherlich nicht beeinflussen kann, ist das Schicksal. Wir bedürfen, wie im Übrigen jeder, also auch gesunde Menschen, eines Anteils von Glück, um möglichst gut und lange zu leben. Es kann also unter konsequenter Einhaltung der zuvor genannten Punkte und einer entsprechenden Portion Glück durchaus gelingen, das weitere Voranschreiten der Erkrankung deutlich zu verlangsamen! Im Optimalfall sogar für einen nicht zu kalkulierbaren Zeitraum einzufrieren. Langfristig und in letzter Instanz wird die Erkrankung bei dem Einen schneller, bei dem Anderen langsamer weiter voranschreiten.
Fazit: Entscheidend ist meiner persönlichen Meinung nach bei einer schweren, irreversiblen Erkrankung, sich nicht ständig darüber Gedanken zu machen, wie viel Zeit möglicherweise noch verbleibt, sondern die verbleibende Zeit möglichst sinnvoll, positiv und effizient zu nutzen.
1 Epidemiologisches Bulletin 50/2018 | NP-DE-HZX-ADVR-220108; 09/2022 |