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    Tuberkulose: Eine Infektionskrankheit für die Geschichtsbücher?

    Foto: Kateryna Kon via Shutterstock.com

    Weltweit erkranken circa 10 Millionen Menschen jährlich neu an Tuberkulose. Die Erkrankung ist auch heute noch eine der häufigsten Todesursachen weltweit. Fünf grundlegende Fragen zu der Infektionskrankheit werden hier beantwortet.

    Dr. Brit Häcker

    Pneumologin und ärztliche Mitarbeiterin, DZK Geschäftsstelle

    1. Was ist Tuberkulose?

    Tuberkulose ist eine Infektionskrankheit und wird durch langsam wachsende Bakterien verursacht, die Mycobacterium tuberculosis heißen. Die Bakterien können durch Husten, Niesen, Singen oder Sprechen von Mensch zu Mensch übertragen werden. Man schätzt, dass nach einer Infektion nur etwa fünf bis zehn Prozent der Menschen krank werden. Zwischen Infektion und Erkrankung können dabei Monate, manchmal sogar Jahre vergehen. Ein Erkrankter entwickelt in der Regel erst einige Zeit nach der Infektion Beschwerden.

    2. Was sind die typischen Beschwerden?

    Menschen, die an Lungentuberkulose erkrankt sind, haben oft länger bestehenden Husten und leichtes Fieber. Diese Beschwerden sind jedoch nicht spezifisch und treten z. B. auch bei Erkältungen auf. Halten die Symptome jedoch über mehrere Wochen an oder treten weitere Beschwerden wie starkes nächtliches Schwitzen, ungewollter Gewichtsverlust oder Müdigkeit auf, sollte auch an Tuberkulose gedacht werden. Dann ist es erforderlich, eine Röntgenaufnahme der Lunge zu veranlassen. In selteneren Fällen kann Tuberkulose auch andere Organe befallen, dann sind weitere Untersuchungen notwendig.

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    3. Kann Tuberkulose geheilt werden?

    Die Heilungschancen für Menschen mit Tuberkulose sind sehr gut, wenn die Diagnose rechtzeitig gestellt wird und alle Medikamente konsequent und in ausreichender Dosierung für die gesamte Behandlungsdauer eingenommen werden. Ist dies nicht der Fall, kann es zu einem Therapieversagen kommen. Auch wenn man sich nach einigen Wochen gesund fühlt, ist die Therapie über die gesamte Behandlungszeit notwendig. Nur so können alle Bakterien wirksam beseitigt werden.

    4. Ist Tuberkulose lebensgefährlich?

    Tuberkulose ist fast immer heilbar, wenn sie wirksam behandelt wird und alle Medikamente nach Vorschrift eingenommen werden. Selten gibt es allerdings Erreger, die nicht mehr auf alle Medikamente ansprechen oder andere Begleitumstände, die eine Therapie schwierig machen. In Deutschland sind die Voraussetzungen gut, Tuberkulose und auch resistente Tuberkulose erfolgreich zu behandeln. In anderen Teilen der Welt sind die Voraussetzungen dafür oft nicht gegeben: Die Diagnose Tuberkulose wird nicht oder viel zu spät gestellt, die richtigen Medikamente sind nicht vorhanden oder die Betroffenen können sich eine effektive Therapie nicht leisten. Eine Behandlung und Heilung einer Tuberkulose ist dann nicht möglich. Daher ist Tuberkulose weltweit immer noch eine der häufigsten Todesursachen.

    5. Gibt es Tuberkulose noch in Deutschland?

    Tuberkulose war in der Nachkriegszeit, als es noch keine wirksamen Medikamente gab, ein großes Problem in Deutschland. Durch verbesserte Lebensbedingungen und eine wirksame medikamentöse Therapie ist Tuberkulose in Deutschland heute selten geworden. Im Jahr 2020 sind knapp 4.000 Neuerkrankungen in Deutschland aufgetreten. Durch Zuwanderung kann diese Zahl etwas schwanken, da Tuberkulose in anderen Ländern viel häufiger vorkommt. Dennoch bleibt die Tuberkulose in Deutschland weiterhin eine seltene Erkrankung.

    Ärztinnen und Ärzte, Mitarbeitende des öffentlichen Gesundheitsdienstes wie auch Erkrankte und Betroffene finden weitere Informationen zu Tuberkulose unter www.dzk-tuberkulose.de

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