Home » Männer, bleibt gesund! » Männer sollten nicht zögern, bei ersten Anzeichen eines möglichem Prostatakrebses einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen
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Simon Cheesman

Head of Medical Affairs bei Accord Healthcare

Während der Corona-Pandemie gingen die Überweisungen für Prostatakrebs und Krebsvorsorgeuntersuchungen zurück. Viele Krebserkrankungen blieben in dieser Zeit folglich unentdeckt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte daher vor einer regelrechten „Krebsepidemie“, geschuldet durch den Rückgang der medizinischen Versorgung während der Pandemie.1

Dies hing wahrscheinlich damit zusammen, dass Männer seltener ihre/n Urolog:in aufsuchten, weil sie Angst hatten, das Haus zu verlassen, sich durch den Besuch einer Arztpraxis Covid-19 auszusetzen oder ein überlastetes Gesundheitssystem nicht belasten wollten. Es ist wichtig, dass Männer jetzt die Gewissheit haben, das es so wichtig ist wie immer schon, ihre/n Hausärzt:in oder Urologen:in aufzusuchen, wenn sie Anzeichen oder Symptome haben, die sie beunruhigen, insbesondere wenn sie andere Risikofaktoren für Prostatakrebs haben

Simon Cheesman

Aufklärungsprogramme wie die Movember Foundation hatten vor der Pandemie zu einem Anstieg der Zahl der Männer geführt, die sich beraten ließen und bei denen eine Diagnose gestellt wurde. Prostatakrebs war damals die am häufigsten diagnostizierte Krebsart bei Männern. Es besteht jedoch die Befürchtung, dass die Pandemie diesen Fortschritt wieder rückgängig gemacht hat.

Risikofaktoren für Prostatakrebs

Cheesman, ein früherer Apotheker, der zwei Jahrzehnte lang in der Krebsversorgung gearbeitet hat, sagt, dass etwa jeder achte Mann an Prostatakrebs erkrankt, und die Zahlen steigen. Das liegt vor allem daran, dass die Menschen immer älter werden und die Früher-kennung und Diagnose verbessert wurde.

Das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter, wobei die meisten Neuerkrankungen in Deutschland ab einem Alter von über 65 Jahren auftreten. Hinzu kommt eine genetische Komponente, d.h. wenn ein Mann einen Verwandten ersten Grades – einen Vater oder Bruder – hat, bei dem Prostatakrebs diagnostiziert wurde, erhöht sich sein Risiko ebenfalls.

Zu den Frühsymptomen gehören häufigerer Toilettengang und schwacher Urinfluss. Spätere Symptome sind Blut im Urin oder Sperma, Rückenschmerzen, Gewichtsverlust oder Erektionsstörungen. Obwohl einige Männer mit Prostatakrebs im Frühstadium möglicherweise keine anfänglichen Symptome haben, ist es dennoch wichtig, sich der Risikofaktoren bewusst zu sein.

Wann sollte man Hilfe suchen?

Männer scheuen möglicherweise davor zurück, frühe Hilfe in Anspruch zu nehmen, weil sie Angst vor der Diagnose und belastenden Vorsorgeuntersuchungen haben oder weil es generell tabu ist, über Prostatakrebs zu sprechen. Simon Cheesman betonte die entscheidende Rolle von Aufklärungskampagnen bei der Bewältigung dieses Problems. Indem sie die Symptome, auf die man achten sollte noch einmal hervorheben, Hochrisikogruppen warnen und sowohl Männer, als auch ihre Partner darauf aufmerksam machen, wann sie zum/zur Hausärzt:in und Urologen:in gehen sollten. In Deutschland beginnt das bundesweite Früherkennungsprogramm für Krebserkrankungen im Alter von 45 Jahren. Männer haben ab dann Anspruch auf eine jährliche Vorsorgeuntersuchung, bei der ihr/ihre Ärzt:in nach Symptomen fragt und ihre äußeren Geschlechtsorgane untersucht, sowie Tastuntersuchung der Prostata durchführt.

Häufigste Krebserkrankung

bei Männern in Deutschland

1 von 8 Männern muss im Verlauf des Lebens damit rechnen, die Diagnose Prostatakrebs zu erhalten.

68.600 Männer erkranken jährlich daran.

Das Risiko

an Prostatakrebs zu erkranken, steigt mit dem Alter. Statistisch gesehen erkrankt innerhalb der nächsten 10 Jahre:

1 von 4.800 Männern im Alter von 35 Jahren,
1 von 43 Männern im Alter von 55 Jahren,
1 von 17 Männern im Alter von 75 Jahren.

ca. 15.000 Männer

versterben jährlich in Deutschland an einem Prostatakarzinom.

Das Prostatakarzinom steht an zweiter Stelle bei den zum Tode führenden Krebserkrankungen.

2/3 der Tumoren werden in einem frühen Stadium (UICC I/II) diagnostiziert.

Um Prostatakrebs früh zu erkennen, kann in Deutschland jeder krankenversicherte Mann ab 45 Jahren jährlich eine Tastuntersuchung der Prostata durch den Enddarm in Anspruch nehmen. Der PSA-Test ist eine weitere Untersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs. Er misst den Wert des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) im Blut. Patienten müssen diesen Test selbst bezahlen, da er nicht zum gesetzlichen Früherkennungsprogramm gehört.

Trotzdem sollten Männer proaktiv Hilfe suchen, wenn sie Symptome bemerken, insbesondere wenn sie aufgrund ihres Alters, ihrer Familiengeschichte oder ihrer ethnischen Zugehörigkeit zu einer höheren Risikogruppe gehören.

Unterstützung durch den/die Partner:in

„Manche Männer zögern, sich untersuchen zu lassen, und sind bereit, lästige Symptome zu ignorieren oder in Kauf zu nehmen. Ein/e Partner:in, der die Risikofaktoren kennt und weiß, auf welche Anzeichen und Symptome man achten sollte, kann dazu beitragen, den Mann zu ermutigen, sich von seinem/r Hausärzt:in oder Urologen:in untersuchen zu lassen“, sagt er. „Es ist doppelt wichtig, Hilfe zu suchen: zum einen, um das Schlimme frühzeitig zu erkennen, und zum anderen, um Sicherheit und Rat für die Behandlung zu bekommen, wenn es eine harmlosere Ursache für die Symptome gibt“. Für Männer, bei denen Prostatakrebs diagnostiziert wurde, betonte er, wie wichtig die Unterstützung durch den/die Partner:in ist, wenn es darum geht, Entscheidungen über die Behandlung zu treffen und mit Gefühlen der Angst oder Depression umzugehen, die mit der Diagnose einhergehen können.

Quellenangaben

DE-02823

1 Leitsmann M, Uhlig A, Aksoy C, Boehm K. Auswirkung der COVID-19-Pandemie auf die Urologie. Uro-News. 2021;25(10):14–9. German.doi:10.1007/s00092-021-4693-0.Epub2021Oct11.PMCID:PMC8489974. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8489974/pdf/92_2021_Article_4693.pdf

Quellen Infografik: Robert Koch-Institut, Zentrum für Krebsregisterdaten, 2019, Stand 30.09.2022. Prostatakrebs. dkfz Deutsches Krebsforschungszentrum in der Helmholz-gemeinschaft. Krebsinformationsdienst: Prostatakrebs (Prostatakarzinom) Letze Aktualisierung: 09.05.2023.

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