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    Pandemie und Psyche

    Foto: @botanicalnature via Unsplash

    Was die Corona-Krise mit unserer Seele macht

    Fieber, Husten, Verlust des Geruchssinns: Die körperlichen Symptome von COVID-19 sind durch tagtägliche Berichterstattungen hinreichend bekannt und eingeübt. Doch was passiert mit der Psyche des Menschen, wenn in einer Pandemie Strukturen wegfallen und unser Sozialleben zum Erliegen kommt?

    Diana Doko

    Vorstandsvorsitzende Freunde fürs Leben e. V.

    Wissenschaftliche Studien belegen, dass Isolations- und Quarantänemaßnahmen sowohl bei gesunden als auch bei Menschen mit psychischen Vorerkrankungen psychosoziale Folgen haben. Das beunruhigende Gefühl der Krise sowie die physische und soziale Distanz stellen eine ernst zu nehmende psychische Belastung für viele Menschen dar: Einsamkeit, Existenzängste und Sorgen um die eigene Gesundheit und die der Familie und Freund(inn)en entstehen und das Zusammenleben auf engem Raum kann zu Konflikten, Aggression und Stresserleben führen. Alter spielt hierbei keine Rolle. Eine aktuelle Studie der Uniklinik Eppendorf zeigt, dass sich 71 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen durch die Corona-Krise psychisch stark belastet fühlen.

    Menschen, die bereits an Depression oder anderen psychischen Erkrankungen leiden, haben nicht die Ressourcen, um auf die Belastung der Isolation zu reagieren. Die stützende Tagesstruktur entfällt, eine begonnene Therapie musste unterbrochen und konnte nur auf Distanz per Telefon oder Videoanruf weitergeführt werden.

    Gemeinschaft und Resilienz, das beweist die Pandemie deutlich, sind essenziell für unsere psychische Gesundheit. Deswegen ist es umso wichtiger, diese zu stärken und uns dabei gegenseitig zu unterstützen. Dabei bedarf es oft nur kleiner Schritte: Bewegung, gesunde Ernährung, Schlafhygiene, feste Rituale und die Pflege von sozialen Beziehungen helfen, den Alltag zu meistern, und fördern nachgewiesen unsere Resilienz. E-Mental-Health-Angebote wie Onlinetherapien und telefonische Beratungen bieten zudem jederzeit und überall psychosoziale Unterstützung – eine Übersicht von Hilfsangeboten gibt es auf frnd.de/corona.

    Und das Wichtigste: Lasst uns füreinander da sein!

    Der gemeinnützige Verein Freunde fürs Leben e. V., gegründet von Diana Doko und Gerald Schömbs, klärt über seelische Gesundheit, Depression und Suizid auf. Mit dem Infoportal frnd.de, dem YouTube-Kanal frnd.tv, dem Podcast Kopfsalat sowie über Facebook und Instagram verbreitet er lebensrettendes Wissen zum Umgang mit dem sensiblen Thema – damit Depressionen besser erkannt und Hilfsangebote schneller genutzt werden.

    Sie möchten mehr erfahren?

    Weitere Informationen finden Sie unter www.frnd.de

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