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    „Ich versuche, die Krankheit nicht als täglichen Begleiter zu nehmen!“

    Foto: Annette Cardinale

    Frank Elstner (79) ist eines der bekanntesten deutschen TV-Gesichter. Als Moderator und TV-Produzent prägt er seit Jahrzehnten die Fernsehlandschaft. Umso erstaunlicher ist es, dass er sich 2016 ganz offen zu seiner Parkinson-Diagnose äußert und so einem Millionenpublikum die Möglichkeit gibt, eine oft verschwiegene Krankheit kennenzulernen.

    Sie erhielten 2016 die Diagnose Parkinson, was hat sich seitdem in Ihrem Alltag verändert?

    Überraschenderweise hat sich das Alltagsleben bisher nicht wesentlich geändert. Meine Familie und ich versuchen, das Thema nicht als täglichen Begleiter zu nehmen. Ich scheue jedoch mittlerweile lange Flugreisen und lasse es im Büro langsamer angehen. Ich bemerkte bei mir Bewegungsverlangsamung, aber die Medikamente helfen mir so sehr, dass die meisten Menschen, die nicht wissen, dass ich Parkinson habe, gar nichts merken würden. Fragen Sie jedoch die ca. 350.000 Parkinson-Erkrankten in Deutschland, wird Ihnen jeder seinen ganz eigenen Verlauf beschreiben.

    Was macht Ihnen mit Blick auf den weiteren Verlauf der Erkrankung Angst?

    Am meisten Angst habe ich in der Dunkelheit vor Hindernissen und Treppen, denn Parkinson-Kranke neigen dazu, schnell zu stürzen, und ich habe Betroffene kennengelernt, die im hohen Alter eine Hüftoperation bekommen haben, die mit vielen Begleiterscheinungen das Leben beeinträchtigt.

    Warum haben Sie sich insbesondere der Parkinson Stiftung angeschlossen?

    Die Parkinson Stiftung ist so wichtig, weil sie die Grundlagenforschung unterstützt und einen kleinen Beitrag leisten will, die wissenschaftliche Forschung so zu unterstützen, dass die Krankheit vielleicht eines Tages zu stoppen ist. Ich möchte Menschen mit Parkinson und ihren Angehörigen Mut machen, ihr Leben mit der Diagnose zu leben, und motivieren, die vielversprechende Forschung auch finanziell zu unterstützen. Das ist auch ein Grund, warum ich mit Prof. Dr. Jens Volkmann, dem ersten Vorsitzenden der Deutschen Parkinson Stiftung, ein Buch zum Thema Parkinson herausgebracht habe. Der Titel ist: „Dann zitter ich halt“. Wir haben versucht, allgemein verständlich einen Überblick über das Gesamtthema Parkinson zu geben. Seit 2019 bin ich nun auch Botschafter der Stiftung.

    Sie möchten mehr erfahren?

    Mehr Informationen zum Engagement der Parkinson Stiftung finden Sie hier: parkinsonstiftung.de

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