Home » News » Wenn die German Doctors nicht helfen, hilft niemand
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Charu ist wieder gesund

Fröhlich lächelnd winkt die junge Frau ihren Mitpatientinnen zum Abschied zu. Charu Anand* (25) wird heute nach Hause entlassen. Nach sechs Monaten stationärem Aufenthalt. Sie freut sich sehr auf ihre Eltern und Geschwister. Die junge Frau hat sie in den vergangenen Monaten nicht gesehen; nur ihre Mutter kam ab und an zu Besuch. Zu weit war der Weg und während des Corona-bedingten Lockdowns in Indien war es unmöglich, eine Reise über Städtegrenzen hinweg zu unternehmen. Charu hatte sich mit Tuberkulose angesteckt – und zwar mit der offenen, das heißt hochansteckenden Form der Lungentuberkulose. Deswegen lag die junge Frau im Frauen-Tuberkulosekrankenhaus der deutschen Hilfsorganisation German Doctors in Kalkutta, 70 Kilometer von ihrem Heimatdorf entfernt. Dass sie dort behandelt werden konnte, war für sie großes Glück. Es sicherte ihr Überleben. Denn die Familie ist arm und ohne medikamentöse Behandlung ist die Gefahr, an dieser Krankheit zu versterben, sehr groß. Tuberkulose ist, weltweit gesehen, noch immer eine der häufigsten Todesursachen.

Ohne Behandlung versterben sieben von zehn Patienten

Charu war schon sehr schwach, als sie ins Krankenhaus kam. „Sie war auf 29 Kilo abgemagert. Das ist typisch für diese Erkrankung“, weiß Dr. Tobias Vogt, Langzeitarzt der German Doctors in Kalkutta und Tuberkuloseexperte. „Die Patienten verlieren ihren Appetit und nehmen extrem ab.“ Charu hat überlebt, dank der Hilfe der German Doctors. Nach halbjährigem stationären Aufenthalt war ihre Tuberkulose ausgeheilt und sie hat zehn Kilo Körpergewicht zugenommen. Bei den resistenten Tuberkulose-Erregern dauert die Behandlung länger, und je nach Erregertyp schlagen bei multiplen Resistenzen manchmal keine Medikamente mehr an. Dies traf bei Charu zum Glück nicht zu. Sie kann nun endlich nach Hause, zu ihrer Familie. Die Kosten für ihre Behandlung wurden komplett von den German Doctors getragen. Für nur 100 Euro pro Monat kann einer schwerkranken Patientin wie Charu geholfen werden.

Patientin im Tuberkulosekrankenhaus der German Doctors – ©German Doctors/Chantal Neumann

Die Vision der German Doctors: Gesundheit für jeden Menschen

Jeder Mensch hat das Recht auf medizinische Versorgung – unabhängig von seiner Herkunft, seiner Religion, politischen Meinung oder sonstigen Unterscheidungsmerkmalen. Das ist die Überzeugung der German Doctors, und dafür setzt sich der Verein ein. Seit fast 40 Jahren leisten die German Doctors in Slums und ländlichen Regionen vieler Entwicklungsländer ehrenamtliche Arzteinsätze. Mehr als 13 Millionen Behandlungen haben sie in all den Jahren schon durchgeführt. Sie lindern Leid, getragen von der Überzeugung, dass Gesundheit ein Schlüssel zu einem würdevollen, selbstbestimmten Leben ist.

Um die Gesundheit ihrer Patientinnen und Patienten langfristig zu verbessern, geht die Hilfe längst über das rein Medizinische hinaus. Die Hilfsorganisation schult auch zu Themen wie Hygiene, Ernährung und Familienplanung.
Eine weitere wichtige Säule ihrer Arbeit ist die medizinische Ausbildung einheimischer Fachkräfte. Damit stärken sie die lokalen Gesundheitssysteme und befähigten die Menschen vor Ort, nach und  nach die Verantwortung für das Wohlergehen ihrer Mitmenschen selbst zu übernehmen. Ein strategisches Ziel, das auch im Namenszusatz des Logos deutlich zum Ausdruck kommt: „Hilfe, die bleibt“.

Corona verändert die Welt – die Hilfe geht weiter

Wegen der Corona-Pandemie kann die Hilfsorganisation derzeit keine Ehrenämtler in den weltweiten Einsatz schicken. In dieser Situation zeigt sich, dass die Nachhaltigkeitsstrategie des Vereins Früchte trägt: Die vielen couragierten einheimischen Mitarbeitenden setzen sich in den Projekten unermüdlich für das Wohlergehen der Patientinnen und Patienten ein. Dabei passen sie ihre Hilfe flexibel an die Bedürfnisse der Notleidenden und die sich schnell ändernden Rahmenbedingungen vor Ort an.

Langzeitarzt Dr. Vogt im Patientengespräch – © German Doctor/Chantal Neumann

Die German Doctors sind in Nairobi, Athi River (Kenia), Serabu (Sierra Leone), Chittagong und Dhaka (Bangladesch), Kalkutta (Indien) und auf Luzon und Mindoro (auf den Philippinen) tätig. *Name von der Redaktion geändert.

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