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    Digital gesünder?

    Foto: VectorMine via Shutterstock.com

    Braucht man das? Das ist eine Frage, die oft fällt, wenn es um neue Technologien geht. Auch im Gesundheitswesen herrscht noch immer viel Skepsis gegenüber der Digitalisierung. Frei nach dem Motto: Deutschland habe doch eines der besten Gesundheitssysteme weltweit – also warum sollten wir etwas ändern müssen?

    Sebastian Zilch

    Geschäftsführer Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.

    Wir alle haben in den vergangenen Monaten erlebt, dass auch unser Gesundheitssystem an seine Grenzen gelangen kann. Gerade die digitalen Versäumnisse vergangener Jahrzehnte wurden dabei mehr als ersichtlich: Oft fehlte es an verlässlichen Daten und die Politik musste ihre Entscheidungen nicht selten auf Basis von Schätzungen und Prognosen fällen. Mehr Digitalisierung war folgerichtig eine der Kernempfehlungen eines Ende Januar veröffentlichten Berichts des COVID-19-Expert*innenrats der Bundesregierung.

    Corona könnte dabei nicht einmal die größte Belastungsprobe gewesen sein. Landflucht, eine immer älter werdende Gesellschaft und Fachkräftemangel sind schon heute ganz reale Herausforderungen, die sich eher noch weiter verschärfen werden.

    Bei der Lösung kann die Digitalisierung eine Schlüsselrolle einnehmen. Digitale Anwendungen sind dabei alles andere als Science-Fiction, sondern im Gegenteil schon heute erlebbar: von der digitalen Terminvergabe über Videosprechstunden bis hin zu Apps auf Rezept, die Patientinnen und Patienten unterstützen, gesund zu werden und zu bleiben. Bald werden wir auch ganz selbstverständlich in der Arztpraxis ein elektronisches Rezept für Medikamente ausgestellt bekommen sowie auf wichtige Diagnosen und Befunde jederzeit mit einer elektronischen Patientenakte zugreifen können. Ganz zu schweigen davon, dass IT schon heute im Hintergrund für einen reibungslosen Ablauf in Gesundheitseinrichtungen sorgt und dabei hilft, medizinisches Personal zu entlasten.

    Die Mehrwerte sind also da, jetzt gilt es sie nur zu vermitteln und zu nutzen und weitere Potenziale zu erschließen. Damit es bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen eines Tages nicht mehr heißt: Braucht man das? Sondern: Wie konnten wir nur ohne?

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