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    Ergonomie am Arbeitsplatz: Rückengesundheit in Büro und Homeoffice

    Foto: Maslowski Marcin via shutterstock.com

    Der Mensch ist nicht fürs Sitzen gemacht. Dennoch verbringen viele von uns endlose Stunden damit – insbesondere während der Arbeitszeit. Die Folgen: Verspannungen und Rückenschmerzen, die am Arbeitsplatz zu langwierigen Problemen führen können.

    Detlef Detjen

    Geschäftsführer Aktion Gesunder Rücken e. V.

    Mittlerweile ist es keine Seltenheit mehr, dass der Weg ins Büro nur 30 Schritte entfernt ist: Das Homeoffice ist nicht mehr aus der Arbeitswelt wegzudenken. Doch das Arbeiten von zu Hause hat auch Schattenseiten:

    Die Bewegungsmöglichkeiten, die ein gesunder Körper braucht, schrumpfen über den Tag enorm zusammen

    , sagt der Geschäftsführer der Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V., Detlef Detjen.

    Wer am Computer arbeitet, kennt die Verspannungen durch einseitige Haltung und monotone Bewegungsabläufe. Anfangs leichte Probleme schaukeln sich zu stärkeren Rücken- und Nackenschmerzen hoch. Die Muskulatur verkürzt sich und wird immer weniger beweglich. Und auch für das Herz-Kreislauf-System, den Stoffwechsel und die Psyche ist mangelnde Bewegung alles andere als gut.

    Ein häufiges Problem im Homeoffice ist das meist unergonomische Arbeiten am Küchentisch. Da der Küchenstuhl in der Regel starr und die Körperhaltung gekrümmt ist, führt dies oft zu Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich. Auch Ausstrahlungen der Nacken-Probleme in den Kopfbereich, Sehstörungen, Schulterschmerzen und Rückenbelastungen sind möglich. Um den Körper zu entlasten, sollte der Laptop nach oben gestellt und von den Eingabegeräten getrennt werden. Dies geht ganz einfach mit einem Bücherstapel oder mit einem Laptopständer.

    Weitere Tipps für das Arbeiten im Homeoffice

    • Sorgen Sie für einen großflächig und gleichmäßig ausgeleuchteten Schreibtisch. So können Sie Dokumente gut lesen, müssen die Augen nicht zu sehr anstrengen und beugen sich nicht zu weit nach vorne. Außerdem: platzieren Sie Ihren Bildschirm am besten so, dass er sich seitlich zum Fenster befindet.
    • Wechseln Sie möglichst häufig Ihre Position und stehen Sie zwischendurch auf. Ideal dafür ist ein höhenverstellbarer Schreibtisch, an dem Sie auch im Stehen arbeiten können. AGR-Tipp: Nehmen Sie sich zum Beispiel gezielt vor, im Stehen oder Gehen zu telefonieren.
    • Stellen Sie sich Ihren Bürostuhl richtig ein. Auf was Sie dabei achten sollten, erfahren Sie auf unserer Internetseite: www.agr-ev.de/buerotipps.
    • Pausen machen! So wie im Büro, haben Sie auch im Homeoffice das Recht, sich mal einen Kaffee zu holen, aufzustehen, sich zu strecken oder zu dehnen. Schauen Sie für ein paar Minuten in den Garten, um die Augen zu entlasten.

    Um den Beschwerden entgegenzuwirken, sind Sitzpausen und Bewegung ebenso entscheidend wie die richtigen Sitzmöbel. Dazu zeichnet die Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V. besonders ergonomische Lösungen mit dem Gütesiegel „Geprüft & empfohlen“ aus.

    Weitere Infos finden Sie unter:


    Arbeiten am Schreibtisch – Auswirkungen auf den ganzen Körper

    Foto: @studiolh

    Ob zu Hause oder im Büro, die Zeit, die wir am Schreibtisch verbringen, wird nicht weniger. Die Auswirkungen auf den Körper sind oft nicht sofort spürbar, sondern ein schleichender Prozess, der sich erst bemerkbar macht, wenn die Folgeschäden kaum mehr aufzuhalten sind. Vor allem in Kombination mit dem Bewegungsmangel, der sich bei viel sitzender Tätigkeit einschleicht, ist damit nicht zu spaßen. Daher ist eine Sensibilisierung für das Thema nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder wichtig, um Beschwerden frühzeitig entgegenzuwirken.

    Kreislauf

    Um unseren Kreislauf in Schwung zu halten, müssen wir uns bewegen. Langes, starres Sitzen belastet unser Herz-Kreislauf-System. Wenn unser Blut zu wenig in Bewegung ist, kann es in den Beinen versacken, was sich durch Schwellungen, Taubheitsgefühle oder andere Symptome bemerkbar machen kann.

    Erhöhter Blutdruck

    In den meisten Fällen ist eine kurzzeitige starke Belastung die Ursache für einen erhöhten Blutdruck. Aber auch Stress und Bewegungsmangel können sich negativ auf den Blutdruck auswirken.

    Beckenbodenmuskulatur

    Eine starke Beckenbodenmuskulatur ist nicht nur für Schwangere wichtig, denn sie stützt unsere inneren Organe, ermöglicht eine aufrechte Haltung und sorgt dafür, dass die Schließmuskeln von Blase und Darm funktionieren. Durch langes und falsches Sitzen kippt das Becken zu weit nach hinten und der Rücken krümmt sich. Dadurch steigt der Druck im Bauchraum, der Druck auf den Beckenboden nimmt zu und schwächt die Muskulatur.

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