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Im Gespräch mit Dr. Stephan Buse über Ultraschallbiopsien und die „aktive Überwachung“ von Prostatatumoren. Ein hochpräziser Semiroboter hilft dabei, die Tumore möglichst früh zu erkennen.

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Dr. med. Stephan Buse

Chefarzt der Klinik für Urologie und urologische Onkologie, Alfried Krupp Krankenhaus

Die Prostata, eine kleine Drüse unter der Blase, macht dem starken Geschlecht leider auch große Probleme. Prostatakrebs ist noch vor Lungen- oder Darmkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Für über 12.000 Betroffene hat diese Erkrankung jedes Jahr tödliche Folgen.

Vor diesem Hintergrund wird schnell klar, warum die Früherkennung bzw. die Suche nach Tumoren der Prostata so wichtig ist. Die renommierte Klinik für Urologie und urologische Onkologie im Alfried Krupp Krankenhaus in Essen, die unter anderem für ihre besonders schonenden und präzisen Operationsverfahren im Rahmen der „Da Vinci Methode“ bekannt ist, bietet auch für die Früherkennung eine hochpräzise Technologie: Bei dem „Artemis“-Ultraschall-Biopsiegerät handelt es sich um einen Semiroboter, mit dem sehr präzise Gewebeproben entnommen werden können. Dieser ist in Deutschland und in Europa bisher nur in sehr wenigen Kliniken im Einsatz.

Welche Vorteile bietet das Artemis-Diagnosegerät gegenüber herkömmlichen Verfahren?

Das System ist nicht auf die Ultraschalldiagnostik beschränkt, sondern kann weitere Informationen aus Magnetresonanztomografien (MRT) mit einbeziehen. Das heißt in der Praxis: Ein hochauflösendes MRT und ein Live-Ultraschall werden übereinandergespielt, also von einer 2-D- in eine 3-D-Ansicht umgewandelt. Nach einer Analyse durch Radiologen und Urologen werden die auffälligen Areale auf den Bildern markiert und elektronisch in den Artemis übertragen. Aus den markierten Bereichen können wir mit höchster Präzision punktgenaue Biopsien entnehmen, da ein semirobotischer Arm die Navigation der Punktion steuert. So können alle auffälligen Areale biopsiert, kein relevanter Tumor verfehlt und keine sogenannte „blinde“ Biopsie durchgeführt werden. Zusätzlich müssen viel weniger Proben entnommen werden, weil man die Bereiche genau lokalisieren kann.

Wird eine solche Biopsie ambulant oder stationär durchgeführt?

Da das Verfahren dank seiner Präzision sehr schonend ist, kann es ambulant unter lokaler Anästhesie durchgeführt werden.

Welche Vorteile hat das Gerät bei der aktiven Überwachung von Tumoren, der sogenannten  „active surveillance“?

Bei manchen Männern wird Prostatakrebs diagnostiziert, der aber zeitlebens keine Symptome verursacht und darum nicht behandelt, aber eben weiter beobachtet werden muss. „Artemis“ bietet in diesem Fall einen entscheidenden Vorteil durch seine Memoryfunktion: Das Gerät merkt sich jede durchgeführte Biopsie. So lässt sich ganz genau feststellen, ob und wie sich der Krebs weiterentwickelt.

INFORMATION

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