Hallo liebe Leserinnen und Leser,
mein Name ist Dilek, 33 Jahre, und ich habe 2017 die Diagnose Magenkrebs im Stadium 4 erhalten. Es folgten eine Magenentfernung, Chemotherapie, Bestrahlungen und weitere Operationen, da mein Krebs schon Metastasen gebildet hatte. Heute gelte ich als unheilbar.
Was Isolation bedeutet, war mir als Krebspatientin auch vor der Pandemie schon klar. Durch die Pandemie haben viele Menschen erleben müssen, was es bedeutet, isoliert zu sein, und was es bedeutet, von einer potenziell tödlichen Krankheit bedroht zu werden. Oder wie in meinem Fall, gleich von zwei potenziell tödlichen Krankheiten. Vielleicht hat das manche Menschen ein kleines bisschen aufgerüttelt und gezeigt, dass das Leben alles andere als selbstverständlich ist. Etwas, was alle Krebspatient*innen meist sehr drastisch lernen müssen.
Ob ich Angst vor Corona habe? Natürlich habe ich das. Aber ich weiß auch, dass Krebs noch immer das größere Übel ist. Doch diese Gedanken bringen mich nicht weiter und ich versuche, das Beste daraus zu machen. Akzeptanz der Situation gegenüber ist ein absolut hilfreicher Punkt. Durch den Lockdown wurde diese Akzeptanz natürlich stark auf die Probe gestellt. Als unheilbar Erkrankte ist Zeit nämlich das wertvollste. Die Selbstverständlichkeit zu sagen „Dann halt nächstes Jahr!“, gibt es für mich nicht. Natürlich weiß aber auch ein gesunder Mensch nicht, was auf ihn zukommt.
Krebspatient*innen sind nach Protesten in der Impfpriorisierung in Stufe 2 aufgestiegen. Doch auch hier gibt es meiner Meinung nach zu wenig Aufklärung und zu komplizierte Anmeldeverfahren, die ein kranker Mensch nicht so einfach durchlaufen kann, weil schlichtweg Energie und Kraft fehlt. Da würde ich mir mehr Unterstützung seitens der Ärzt*innen und Behörden wünschen, die einen aufklären.
Gerade in dieser Zeit sollten wir alle näher zusammenrücken und uns unterstützen. Vor allem durch die fortschreitende Digitalisierung bestehen immer mehr Möglichkeiten, sich virtuell zu vernetzen und miteinander zu kommunizieren. Aus diesem Grund unterstütze ich auch die YES!APP von yeswecan!cer, durch die sich Krebskranke und auch Angehörige jederzeit austauschen können – egal wie weit entfernt sie voneinander wohnen.

Kommunikation ist sehr wichtig, um sich weniger alleine zu fühlen. Und wenn dies durch eine Erkrankung oder dem Lockdown persönlich nicht möglich ist, sind die virtuellen Angebote Gold wert. Gemeinsam sind wir stärker.
Dilek
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Die gemeinnützige yeswecan!cer gGmbH, 2018 vom Berliner Medienunternehmer Jörg A. Hoppe gegründet, will Krebspatienten und ihren Angehörigen die Möglichkeit geben, sich schnell, unkompliziert und direkt auszutauschen. Dafür wurde die YES!APP entwickelt. Sie bietet darüber hinaus u.a. zahlreiche Informationen, Kontaktdaten zu Beratungsstellen und die Möglichkeit, sich an medizinische Experten zu wenden. Am 26. und 27. September findet mit der YES!CON Deutschlands erste digitale Krebs-Convention unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn statt. Alle News und Informationen finden Sie unter www.yeswecan-cer.org und www.yescon.org.