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    HPV: Vorsorge ernst nehmen

    Fotos: Greta Engelfried, Privat

    Die meisten Menschen infizieren sich im Laufe des Lebens mindestens einmal mit HPV. Auch Influencerin und Moderatorin Greta Engelfried war betroffen. Im Interview berichtet sie, warum eine Impfung schützt und wie wichtig regelmäßige Vorsorge ist.

    Greta Engelfried

    Influencerin und Moderatorin

    Greta, bei dir wurde bösartiges Tumorgewebe in der Gebärmutter festgestellt. Wie kam es zu dieser Diagnose?

    Ich hatte im Januar 2021 eine Kontrolle bei der Frauenärztin; im März kam das Ergebnis, dass mein Pap-Abstrich positiv ist. Ich war damals mitten in einer TV-Produktion und machte mir erst mal gar nicht so viele Gedanken. Das Ergebnis wurde eineinhalb Jahre beobachtet, bis es zur OP kam. Zunächst wurde eine Kolposkopie gemacht, um das Gewebe genauer zu untersuchen. Der Befund war positiv, ich wurde operiert.

    Du bist gegen Gebärmutterhalskrebs geimpft, richtig? Wie kann es dann sein, dass du trotzdem betroffen bist?

    Mit 14 oder 15 bekam ich die Zweifachimpfung gegen HPV, gegen die vier häufigsten Virentypen. Es gibt aber noch viele andere HPV-Typen, mit denen man sich infizieren kann. Mittlerweile gibt es eine Dreifachimpfung gegen die neun häufigsten HPV-Typen, das schützt besser. Außerdem werden auch Jungen geimpft – das ist wichtig, weil auch Männer HPV übertragen können.

    Gibt es durch die Diagnose Einschränkungen für dich?

    Nein, grundsätzlich nicht. Theoretisch ist möglich, dass es bei einer Schwangerschaft zu einer Frühgeburt kommen kann, weil mir ein Stück von meinem Gebärmutterhals weggeschnitten wurde, aber das ist relativ selten. Die Angst davor konnte mein Arzt mir zum Glück schnell nehmen.

    Wie sieht so ein Eingriff aus?

    Für die Operation liegt man auf einem gynäkologischen Stuhl und bekommt eine Vollnarkose. Dann wird ein etwa kirschkerngroßes Stück des Gebärmutterhalses herausgeschnitten, bei mir wurde es per Laser entfernt. Die Wunde wird vernäht, die Fäden lösen sich von selbst wieder auf. Das alles dauert nur etwa 30 Minuten. Danach sollte man ca. zwei Wochen Bettruhe einhalten und drei bis vier Wochen keinen Sport machen, damit alles gut heilt. Ich hatte keine Probleme, direkt nach der OP ein leichtes Druckgefühl auf der Blase und ein Ziehen im Unterleib, als ob man seine Tage hat. Man braucht keine Angst vor der OP zu haben. Es gibt eine Nachuntersuchung – bei mir ist alles super verheilt, ich kann wieder alles machen.

    Du nutzt deine Reichweite, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Was möchtest du anderen mit auf den Weg geben?

    Ich möchte versuchen, dem Thema das Tabu zu nehmen. Als ich darüber geredet habe, meldeten sich viele, die das Gleiche erlebt, aber nicht darüber gesprochen haben, weil es ihnen unangenehm war. Dabei infizieren sich die meisten im Laufe des Lebens mit HPV. Ich möchte das Schweigen brechen und anderen die Angst nehmen. Und daran erinnern, dass es wirklich wichtig ist, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen.

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