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    Nötig und möglich: chronische Schmerzen frühzeitig verhindern!

    Foto: dhtgip via Shutterstock.com

    Bei manchen Menschen können alltägliche Kopf-, Rücken- oder Gelenkschmerzen chronisch werden. Bis zu 23 Millionen Menschen in Deutschland sind davon betroffen – manche so stark, dass sie kaum noch ihren Alltag bewältigen können. Doch es gibt Möglichkeiten, eine solche Chronifizierung zu verhindern.

    Thomas Isenberg

    Geschäftsführer Deutsche Schmerzgesellschaft e. V.

    Deshalb hat die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. ein neues präventives ambulantes Untersuchungsangebot entwickelt. Dieses ermöglicht es, frühzeitig und berufsgruppenübergreifend die Ursache für anhaltende Schmerzen herauszufinden und eine geeignete Therapie einzuleiten, statt das Betroffene jahrelang durch den Dschungel des Gesundheitswesens irren und dabei die Chronifizierung erfolgt oder sich verstärkt.

    Das neue sogenannte Ambulante Interdisziplinäre Multimodale Assessment (A-IMA) wird zunächst an 14 Zentren bundesweit eingeführt, die Schmerzgesellschaft arbeitet mit Hochdruck an einem flächendeckenden Ausbau auf 25 Behandlungszentren im gesamten Bundesgebiet. Teilnehmende Einrichtungen verpflichten sich zu besonderen Maßnahmen der Qualitätssicherung. Dabei werden auch Patientenerfahrungen und -einschätzungen regelmäßig erfasst sowie eine Qualitätsberichtserstattung systematisiert. Zudem müssen die Behandelnden schmerztherapeutisch im besonderen Maße ausgebildet sein. Die Standorte gibt’s im Internet unter www.a-ima.de 

    Bisher ist es nur BARMER-Versicherten möglich, routinehaft von dem neuen Angebot zu profitieren. Im Einzelfall müsste ansonsten der Patient bei seiner anderen Kasse eine Übernahme beantragen, das ist leider ein wenig bürokratisch. Aber: Alle gesetzlichen Krankenkassen sind angefragt und eingeladen, ebenfalls mitzumachen und dem neuen Vertrag beizutreten. Wir sind zuversichtlich, dass weitere Kassen so auch ihren Versicherten frühzeitige ambulante Untersuchungen regelhaft ermöglichen.

    Im Rahmen von A-IMA erhalten die Betroffenen bereits nach sechs Wochen anhaltender Schmerzen in spezialisierten schmerztherapeutischen Zentren die Möglichkeit, in einem eintägigen Assessment umfassend untersucht zu werden. Das Team aus Ärzten, Psychologen und Physiotherapeuten stellt dann eine gemeinsame Diagnose und gibt eine fundierte, Leitlinien-konforme Therapieempfehlung. Der Therapieplan wird im Anschluss gemeinsam mit dem Patienten erstellt. Durch die aufeinander abgestimmten Untersuchungen werden zudem unnötige Behandlungen vermieden. 

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