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    Tipps für ein gesundes Immunsystem

    Foto: Felix M. Berndt, Arzt und Ernährungsexperte

    In einem Interview erklärt uns der Arzt und Ernährungsexperte Felix Berndt, worauf es wirklich ankommt.


    „Auf die Ernährung achten, regelmäßig Sport treiben, ausreichend schlafen und Stress reduzieren.“

    – Felix Berndt, Arzt und Ernährungsexperte

    1. Die Wichtigkeit des körpereigenen Abwehrsystems wird einem erst bewusst, wenn man dauernd unter Infekten leidet. Dann stellen sich viele die Frage: Was stärkt das Immunsystem?

    Was immer gilt, ist, dass man natürlich das Immunsystem stärkt, indem man auf seine Ernährung achtet und regelmäßig Sport treibt. So hat der Körper optimale Voraussetzungen, um arbeiten zu können.

    Ein wichtiger Faktor ist auch die Stressreduktion. Das bedeutet, dass man auch mal Nein sagen sollte und sich Zeit für sich selbst einplant. Es kann beispielsweise aber auch Meditation oder Yoga helfen.

    2. Wie kann man sich vor Viren schützen? Haben Sie Tipps und Tricks für uns?

    Das A und O ist Hygiene, also regelmäßiges Händewaschen und im Zweifel auch der Gebrauch von sogenannten Viruziden, also einem Desinfektionsmittel gegen Viren. Die Klassiker aus Corona gelten natürlich auch hier: Regelmäßiges Lüften und Maske tragen kann vor Viren schützen.

    Ebenso ist es sinnvoll, die Wohnung regelmäßig ordentlich grundzureinigen und dasselbe auch mit Handy, Laptop usw. zu machen, denn hierauf tummeln sich sehr gerne Viren und Bakterien.

    3. Können wir unser Immunsystem durch das, was wir essen, stärken? Welche Lebensmittel spielen eine große Rolle bei der Stärkung?

    Verschiedene Gemüse- und Obstsorten können nicht nur entzündungshemmend wirken und das Risiko für chronische Krankheiten senken, sondern auch den Stress reduzieren und so insgesamt das Immunsystem stärken. Beispielsweise die Betacarotinoide, die in Aprikosen enthalten sind, oder die Anthocyane, die in Blaukraut und Rote Beete vorkommen. Natürlich ist das Vitamin C aus z. B. Zitrusfrüchten auch ein Gamechanger. Es wirkt nämlich antiinflammatorisch, also entzündungshemmend, und stärkt so das Immunsystem.

    4. Welchen Einfluss hat Stress auf unser Immunsystem und wie wirkt sich dieser aus?

    Es gibt Eustress und Distress. Eustress ist der positive Stress, also der einen auch mal leistungsfähiger macht, weil man sich auf ein Ereignis freut. Distress ist der negative Stress. Also der Stress, der auftritt, wenn einem alles über den Kopf wächst und einfach zu viel wird. Er besteht meistens auch über Wochen und Monate hinweg. Die Stresshormone des Körpers können dafür sorgen, dass das Immunsystem nicht mehr ordentlich arbeiten kann. So wird man anfälliger für Infektionen, aber auch neue Krankheiten können auftreten.

    Dennoch gilt: Eine kurzfristige Stresssituation kann auch förderlich auf das Immunsystem wirken.

    5. Hat der Schlaf einen Einfluss auf unser Immunsystem?

    Schlaf hat sogar einen sehr großen Einfluss auf das Immunsystem. Studien haben hier nämlich gezeigt, dass die Funktion der körpereigenen Immunzellen nicht mehr richtig funktioniert, wenn man zu wenig schläft. Bei Schlafmangel oder Schlafproblemen können die Immunzellen nicht mehr so gut an die Krankheitserreger andocken, was 6für die Immunabwehr eigentlich essenziell ist.

    6. Hat die körperliche Aktivität einen Einfluss auf das Immunsystem?

    Körperliche Aktivität führt nachweislich zu einem besseren Immunsystem. Allerdings nur, wenn man regelmäßig Sport betreibt. So hat man herausgefunden, dass deutlich weniger Krankheitstage in Anspruch genommen werden, wenn man dreimal pro Woche Sport treibt. Wird diese Zahl deutlich über- oder unterschritten, wirkt sich das allerdings negativ auf das Immunsystem aus und die Krankheitstage steigen wieder.

    BUCHTIPP

    Die Ernährungsfehler

    Es gibt unendlich viele Ernährungsratgeber. Alle versuchen dir zu erklären, was du wie tun sollst: Wann sollst du essen? Was sollst du essen? Und vor allem: Was sollst du nicht essen? Die meisten Ratgeber erklären dir auch, warum du dein Essverhalten so oder so gestalten sollst. Je nach aktuellem Trend werden Kohlenhydrate oder Fette verteufelt, das Frühstück oder das Mittagessen zur wichtigsten Mahlzeit erklärt oder verschiedene Portionsgrößen in den Himmel gelobt. Sie geben dir einen Rat, wie du dein Verhalten in Zukunft gestalten solltest. Allerdings geht niemand darauf ein, wie dein gegenwärtiges Essverhalten aussieht und vor allem, warum du dich falsch ernährst.

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