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    Vorsorgeuntersuchungen und Prävention

    Foto: YAKOBCHUK VIACHESLAV via Shutterstock.com

    Es gibt Diagnosen, die niemand von uns bekommen möchte. Logisch, denn viele Erkrankungen bedeuten unter Umständen nicht nur einen langen Leidensweg, sie können im schlimmsten Fall einschneidende oder sogar tödliche Folgen haben. Und das macht verständlicherweise Angst. Doch obwohl uns mögliche Krebs- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen immer mal wieder wie ein Schreckgespenst durch den Kopf geistern, wenn es im Körper ziept, schmerzt oder drückt, schieben wir diese Gedanken schnell beiseite. So nach dem Motto: „Aus den Augen, aus dem Sinn!“ Wir Menschen schauen halt lieber weg, statt uns den Dingen zu stellen.


    „Ich als Mediziner sage immer: Lieber hinschauen als wegsehen!“

    Dr. Johannes Wimmer, Mediziner und Fernsehmoderator

    Und das, obwohl wir die Beschwerden auch problemlos abchecken lassen könnten, denn jede gesetzlich kranken- versicherte Person hat schließlich das Recht auf ärztliche Untersuchungen. Und nicht nur das: Wir haben sogar einen Anspruch auf kostenlose Vorsorgeuntersuchungen, also einen Gesundheits-Check, um mögliche Erkrankungen vor dem Auftreten erster Symptome zu entdecken. Im besten Fall heißt es dann: „Alles gut, da ist nichts“, oder eben: „Gut, dass Sie da waren. Da ist was, aber wir haben genug Zeit, es anzugehen.“ Und trotzdem werden Vorsorgeuntersuchungen selten wahrgenommen. Nur knapp die Hälfte aller Frauen ab 20 Jahren gehen regelmäßig zur Krebsfrüherkennung, bei den anspruchsberechtigten Männern ab 45 Jahren sind es sogar weniger als jeder Fünfte. Oder anders gesagt: Von 100 Männern gehen keine 20 hin. Und genau da liegt das Problem, denn wie gesagt: Je früher man eine Erkrankung entdeckt, desto höher stehen die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung. Und besser noch: Einige Erkrankungen können sogar verhindert werden, wenn Risikofaktoren oder Vorstufen rechtzeitig identifiziert werden. Gebärmutterhalskrebs entwickelt sich zum Beispiel oft über mehrere Jahre und beginnt mit einer zunächst harmlosen Gewebeveränderung, die bei einer Vorsorgeuntersuchung entdeckt werden kann – und zwar bevor sich daraus Tumoren entwickeln. Das sind die kleinen Wunder der modernen Medizin. Darum sage ich als Mediziner auch immer: Lieber hinschauen als wegsehen, um im Fall der Fälle frühzeitig reagieren zu können. Im Prinzip ist es ja wie beim Autofahren: Sobald wir im Wagen sitzen, schnallen wir uns an. Nicht, weil wir von einem Unfall ausgehen, sondern zur Vorsorge. Und auch wenn der Gurt manchmal ein wenig un- angenehm ist, kann er im Notfall Ihr Leben retten – so wie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen. Am besten also eine Erinnerung im Telefon stellen, wenn wieder Termine gemacht werden müssen. Diese Erinnerung ist dann wie das Piepen im Auto, das warnt, wenn Sie noch nicht angeschnallt sind.1,2,3


    1) https://www.krankenkassen.de/gesetzliche-krankenkassen/leistungen-gesetzliche-krankenkassen/gesetzlich-vorgeschriebene-leistungen/gesetzliche-krankenkassen-Vorsorgeuntersuchungen/#:~:text=Jeder%20 gesetzlich%20Krankenversicherte%20hat%20ein,-Kreislauf-Erkrankungen%20und%20Tumore
    2) https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/krankenversicherung/online-ratgeber-krankenversicherung/medizinische-versorgung-und-leistungen-der-krankenversicherung/frueherkennung.html
    3) https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/krankenversicherung/frueherkennung-diese-vorsorgeuntersuchungen-stehen-ihnen-zu-10429

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