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    „Geholfen haben mir Physiotherapie, Osteopathie und Gymnastik“

    Simon Schempp Foto: Franziska Preuß

    Der Top-Biathlet Simon Schempp holte 2017 den Weltmeistertitel bei Olympia und 2018 Silber. Seine aktive Sportkarriere beendete er Anfang 2021 recht abrupt. Wir haben mit ihm über die Gründe gesprochen und darüber welchen Weg er gefunden hat, mit seinen Rückenschmerzen umzugehen. 

    Herr Schempp, Sie beendeten Anfang 2021 Ihre aktive Karriere, nachdem Sie nicht mehr an Ihre alte Form anknüpfen konnten. Hat Sie Ihr Körper zu diesem Schritt gedrängt?

    Er hat sicherlich einen Teil dazu beigetragen. Es war ein längerer Leidensweg und ich habe lange gekämpft, aber gegen Ende meiner Karriere bin ich  nicht mehr zu meiner gewohnten Leistungsfähigkeit zurückgekehrt und ich habe dann relativ schnell beschlossen, sie zu beenden. 

    Seit wann kämpfen Sie mit Rückenschmerzen?

    Es ging im Dezember 2017 bei einem Staffelwettkampf los. Ich kam in Abfahrten kaum mehr in die Hocke und konnte mich nur schwer wieder aufrichten. Es besserte sich kurz, aber nach den Olympischen Spielen wurde es richtig schlimm. Seitdem hatte ich immer wieder mit Rückenschmerzen zu kämpfen. 

    Konnte eine eindeutige Diagnose gestellt werden?

    Nicht wirklich. Bei den Untersuchungen war systematisch so weit alles in Ordnung, aber die Muskulatur war verhärtet, vermutlich aufgrund der vielen Wettkämpfe und körperlichen Höchstbelastungen. In schlimmen Phasen haben sich auch die Nerven entzündet. 

    Was bedeutet das beruflich für Sie und wie gehen Sie im Alltag und auch im Sport damit um? 

    Im normalen Alltagsleben war ich nicht allzu sehr beeinträchtigt. Aber bei sehr intensiven Trainingsbelastungen und bei Wettkämpfen, wenn man körperlich absolut am Limit ist, haben die Schmerzen zu sehr starken Problemen geführt. Trotzdem habe ich in der Wettkampfsaison weiter trainiert und mich in den Pausen zwischen den Wettkämpfen behandeln lassen.

    Wie haben Sie sich überwunden, trotz der starken Schmerzen sportlich aktiv zu sein? 

    Es war immer mein Traum, Biathlon auf Top-Niveau zu betreiben. Das hat mich immer angetrieben, auch bei Schwierigkeiten weiterzumachen. 

    Was hilft Ihnen im Umgang mit dem Schmerz  bzw. gibt es etwas, das den Schmerz verbessert?

    Der Schmerz kam bei mir mit intensiver Trainings- oder Wettkampfbelastung. Am besten geholfen haben mir Physiotherapie, Osteopathie und Gymnastik, damit der Körper geschmeidig bleibt. Auch mit Faszienrollen und Wärme habe ich viel gearbeitet. 

    Welche Tipps für den Alltag können Sie an Betroffene weitergeben, vielleicht auch für weniger sportliche Menschen?

    Man sollte Schmerz ganzheitlich betrachten. Wenn z. B. der Rücken wehtut oder das Knie, kann der Auslöser ein ganz anderer sein. Es ist wichtig, auf sich achtzugeben. Auch mit Kräftigungsübungen und sportlicher Aktivität bekommt man viel in den Griff.

    Geben Sie uns einen Ausblick in Ihre Zukunft? 

    Ich bleibe dem Sport erhalten, aber aus anderer Perspektive. Seit September mache ich beim Deutschen Ski-Verband ein duales Studium und bin hauptsächlich im Finanzbereich tätig aber auch in andere Projekte involviert. Das ist abwechslungsreich und sehr interessant!

    Unser Buchtipp:

    Zieleinlauf
    Mein Leben für den Biathlon

    – Simon Schepp

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