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    Hautveränderungen behandeln: Welche Krankheiten kommen infrage?

    Foto: shurkin_son via Shutterstock

    Hautveränderungen können vielerlei Ursachen haben. Einige von ihnen sind recht harmlos und beruhen auf einer Ursache, die nachvollziehbar ist. Die Pusteln nach der Berührung von Brennnesseln bei der Gartenarbeit wäre ein Beispiel. Auch leichte Hautrötungen nach dem Sonnenbad sind gängig. Diese Hautveränderungen haben gemein, dass sie sich von selbst nach kurzer Zeit zurückbilden, obgleich bei Sonnenbränden Spätfolgen auftreten können. Andere Hautveränderungen beruhen jedoch auf Krankheiten und sollen hier kurz vorgestellt werden.

    Abbildung 1: Hautveränderungen müssen nicht gefährlich sein – trotzdem sollten auffällige Irritationen genauer überprüft werden. Bildquelle: @ Nathan Dumlao / Unsplash.com

    Schuppenflechte

    Die Schuppenflechte, im Fachjargon als Psoriasis bekannt, ist eine recht verbreitete Hautveränderung. Was vielen Menschen unbekannt ist, ist, dass die Flechte nicht allein die Haut befallen kann. Schwere Formen können sich auf die Gelenke und gar auf die Organe ausweiten. Einige Informationen:

    Was ist das?bei der Schuppenflechte handelt es sich um eine chronische und entzündliche Erkrankung, die erblich veranlagt ist. Sie tritt auf, wenn sie durch äußere oder auch innere Faktoren getriggert wird.

    Auswirkung – nicht nur kann sich die Schuppenflechte auf die Organe und Gelenke ausweiten, sie belastet Betroffene ebenso psychisch stark. Je nach Ausprägung und Auftreten leiden Betroffene an dem noch immer gültigen Stigmata, welches von der veränderten Haut ausgeht.

    Auslöser – grundsätzlich ist die Schuppenflechte vererblich, allerdings gibt es spezielle Auslöser, die das Auftreten begünstigen. Infektionen, Verletzungen, Sonnenbrand, mechanische Hautreizungen, Hormonschwankungen, Medikamente, Allergien, Stress, Alkohol und klimatische Einflüsse können alle zu einem Ausbruch führen.

    Symptome – bei der gutartigen Formt wächst die Oberhaut rasant an. In der Folge bilden sich weißlich glänzende Schuppen, die auf einer entzündeten Hautpartie liegen. Die Schuppenflechte kann am ganzen Körper auftreten, allerdings sind Arme, das Gesäß, die Beine oder das Gesicht besonders häufig. Die Schuppenflechte bildet einen starken Juckreiz aus, wodurch der eigentliche Kreislauf beginnt: Kratzen die Betroffenen, verletzten und reizen sie die Haut noch stärker, sie entzündet sich und die Beschwerden verstärken sich.

    – Sonderformen – bei der Psoriasis-Arthritis schwellen die Gelenke der kleinen Finger und Zehen an. Auch das Kniegelenk kann betroffen sein. Bei der Psoriasis pustulosa bilden sich eitrige Pusteln auf Fußsohlen und Handinnenflächen.

    Die Therapie zielt immer auf die Linderung ab, denn eine Heilung ist aktuell noch nicht möglich. Das Hauptaugenmerk liegt darauf, einen neuen Schub zu verhindern. Während eines Schubs wird die Haut besonders gepflegt und der Juckreiz abgeschwächt. Mitunter sind cortisonhaltige Salben notwendig. Bei schweren Verläufen müssen Medikamente verabreicht werden. Ob der Phototherapieansatz oder die Immunsuppression zum Einsatz kommt, muss der behandelnde Arzt entscheiden.

    Neurodermitis

    Dieser juckende Hautausschlag ist relativ weit verbreitet. Meist tritt die Erkrankung schon in der Kindheit auf. Einige Infos:

    • Hintergründe – die Neurodermitis ist ein Hautausschlag, der sich in schuppigen, roten und juckenden Stellen äußert. Es wird geschätzt, dass rund dreizehn Prozent aller Kinder und drei Prozent der Erwachsenen mit der Krankheit leben. Neurodermitis ist chronisch, unheilbar, lässt sich aber in den Griff bekommen.
    • Ursachen – die natürliche Barrierefunktion der Haut ist gestört. Zugleich ist das Immunsystem verändert, sodass es bei äußeren Reizen die eigene Haut angreift. Die Neurodermitis ist erblich veranlagt, was bedeutet, dass die Eltern die Krankheit vermutlich weitergeben.
    • Auslöser – ein neuer Schub kann von unzähligen Faktoren ausgelöst werden. Doch trockene Haut, Allergene, die selbst gar nicht die Haut belasten müssen, Reinigungsmittel, Wolle, Konservierungsstoffe, Kälte, Schwüle, Lufttrockenheit, Umweltgifte oder auch Stress können alle einen Schub auslösen.
    • Symptome – es gibt nicht das eine Symptom. Eine trockene Haut mit entzündeten Stellen ist allerdings weit verbreitet. Doch auch Verdickungen, Knötchen und Pusteln auf der Haut gehören zu den Symptomen. Dies alles ist mit einem Juckreiz verbunden.
    • Behandlung – in erster Linie geht es darum, die Auslöser zu finden. Dazu sind verschiedene Tests notwendig, denn verdächtige Lebensmittel, Kosmetika, aber auch Tierhaare oder Waschmittel müssen herausgefiltert werden. Die Grundlagen der Therapie belaufen sich darauf, Auslöser zu vermeiden. Kommt es zu einem Schub, werden erst einmal Entzündungen an den betroffenen Partien vermieden. Dazu wird der Juckreiz gemindert. Die genutzten Salben spenden der Haut Feuchtigkeit und verhindern das weitere Austrocknen.

    Weitere Hautkrankheiten

    Zu den Hautkrankheiten gehören auch Probleme, die schon in der Jugend auftreten: Akne. Gerade starke Akne muss behandelt werden, denn die Entzündungen können Narben zurücklassen.

    Eine weitere Hautkrankheit, die durchaus durch die Hautveränderung beim Sonnenbad begünstigt wird, ist der Hautkrebs. Dieser ist mitunter sehr gefährlich, wobei es unterschiedliche Krebsarten gibt: schwarzen und weißen Hautkrebs. Die Gefahr bei dieser Erkrankung ist, dass sich die Krebszellen schnell vermehren und im Körper streuen. Daher gilt:

    • Kontrolle – jeder sollte regelmäßig seine Haut auf Muttermale und etwaige Veränderungen kontrollieren. Bilden sich zackige Muttermalgrenzen oder Erhebungen? Blutet ein Muttermal, juckt oder ist empfindlich? Auch andere Hautveränderungen, die sich nicht zurückbilden, sollten kontrolliert werden.
    • Arztbesuch – sobald ein Muttermal verändert wirkt, ist der Arztbesuch unumgänglich. Allgemein sollte der Arzt regelmäßig ein Hautkrebsscreening durchführen. Dieses wird alle zwei Jahre von den Krankenkassen bezahlt.

    Wichtig ist, Sonnenbrände stets zu vermeiden und auch leichte Rötungen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Sonnenbrände können nach Jahren noch zu veränderten Muttermalen führen, sodass sie wahrlich eine lauernde Gefahr darstellen.

    Abbildung 2: Erkrankungen wie die Schuppenflechte können rein optisch sehr abschreckend wirken. Bildquelle: @ Hans / Pixabay.com

    Fazit – die Haut, das größte Organ

    Die Haut ist das größte Organ des menschlichen Körpers und führt einen beachtlichen Teil der Sauerstoffzufuhr durch. Unter diesem Gesichtspunkt ist es noch wichtiger, sich gut um seine eigene Haut zu kümmern. Erkrankungen wie Schuppenflechte oder Neurodermitis können zwar nicht geheilt werden, doch lässt sich die Problematik relativ gut in den Griff bekommen. Gerade bei Neurodermitis kann der Auslöser sogar ein einfach zu vermeidender Faktor sein: Nicht selten sind Zitrusfrüchte oder Pulverwaschmittel für die Symptome verantwortlich. Gefährlich werden Hautveränderungen, die auf Krebs hindeuten. Die regelmäßige Eigenuntersuchung von Muttermalen sollte jedem in Fleisch und Blut übergehen. Wird Hautkrebs zeitig erkannt, ist die Behandlung ein Leichtes – das Muttermal muss nur entfernt werden. Gefährlich wird es, wenn sich die Krebszellen bereits im Körper ausbreiten konnten.

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