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    Heller Hautkrebs – eine unterschätzte Erkrankung?

    Foto: ESB Professional via Shutterstock.com

    Unsere Haut bewahrt uns als Schutzmantel zur Außenwelt vor äußeren Einflüssen wie Erregern, Hitze, Kälte oder Sonnenstrahlen. Was man ihr in jungen Jahren nicht ansieht: Jede einzelne Sonnenbestrahlung verursacht Schäden am Erbgut der Hautzellen.

    Ein rötlicher, runder Fleck im Gesicht, der einfach nicht weggeht. Haut, die sich wie feines Sandpapier anfühlt, häufig schuppt und manchmal blutet, oder auch ein kleines warzenartiges Gebilde mit zerklüfteter Oberfläche: Das können ganz harmlose Hautveränderungen sein – oder Anzeichen von hellem Hautkrebs. Anders als der von vielen Menschen gefürchtete schwarze Hautkrebs führt er nur selten zum Tod. Allerdings tritt er deutlich häufiger auf: Daten des Robert-Koch-Instituts zufolge erkrankten allein im Jahr 2018 in Deutschland etwa 200.000 Personen an hellem Hautkrebs.1 Heller Hautkrebs ist somit die häufigste Krebserkrankung – und die Zahlen steigen. Betroffen sind überwiegend Menschen ab 60 Jahren. Neben der Menge an UV-Licht, der die Haut im Laufe des Lebens ausgesetzt ist, spielen auch die erbliche Veranlagung und der Hauttyp eine Rolle. Besonders gefährdet für hellen Hautkrebs sind Menschen mit roten oder blonden Haaren und heller Haut. Ein hohes Risiko haben Menschen mit nicht mehr voll leistungsfähigem Immunsystem, zum Beispiel nach einer Organtransplantation.

    Gealterte Haut braucht besondere Aufmerksamkeit

    Heller Hautkrebs ist für Laien oft schwer zu erkennen. Zum einen verändert sich die Haut, je älter man wird, und viele unterschiedliche Hautveränderungen entstehen. Einzelne Neubildungen zu bemerken und zu beobachten, ist für Betroffene nicht einfach. Zum anderen macht heller Hautkrebs anfangs oft keine Beschwerden und kann harmlosen Befunden ähneln. Anders als der Name es vermuten lässt, ist heller Hautkrebs nicht weiß. Im frühen Stadium kann er als hautfarbener oder roter Fleck, als Knötchen oder Erhebung auftreten. Betroffen sind oft die sogenannten Sonnenterrassen des Körpers, also Hautareale, die der Sonne am stärksten ausgesetzt sind. Hierzu gehören neben der Stirn auch Nasenrücken, Augen, Ohren, Lippen, Kinn und Nacken. Weil es für Betroffene schwierig ist, Hautkrebs oder seine Vorstufen zu erkennen, wird eine regelmäßige Untersuchung beim Hautarzt empfohlen. Ab dem 35. Lebensjahr übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für eine Hautkrebs-Früherkennung. Weist die Haut bereits Zeichen einer dauerhaften Schädigung durch UV-Licht auf, zum Beispiel in Form von einer ausgeprägten Faltenbildung, Altersflecken, erweiterten Blutgefäßen oder rauen, sandpapierartigen Stellen, sollten Betroffene, Angehörige und Pflegekräfte besonders wachsam sein. Neubildungen oder unklare Male an der Haut sollten beim Arzt abgeklärt werden – spätestens, wenn sie sich in Größe oder Form verändern, immer wieder bluten und nicht von selbst abheilen.

    Die „Sonnenterrassen“ des Körpers

    Illustration: Sensvector / shutterstock

    Lauras Leben mit einem fortgeschrittenen Basallzellkarzinom (BCC)

    Im Video erzählt Laura, wie sie mit einem fortgeschrittenen Basalzellkarzinom (BCC) diagnostiziert wurde, wie sie mit der Diagnose umgeht und wieso ihr Aufklärung über Sonnenschutz am Herzen liegt.

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    1 Krebs in Deutschland für 2017/2018. Nicht-melanotischer Hautkrebs. Zentrum für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut (Hrsg). Berlin, 2021. https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Krebs_in_Deutschland/kid_2021/kid_2021_c44_nicht-melanotischer-hautkrebs.pdf?__blob=publicationFile (letzter Aufruf: 23.08.2022)

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