Sieben Jahre sind seit Ihrer Brustkrebsdiagnose vergangen. Bitte blicken Sie für uns auf diesen Moment zurück.
Ein absoluter Schockmoment! In dem Moment ist man einfach nur hilflos, ratlos, wütend. Warum ich, fragt man sich. So jung… Aber es kam direkt der Kampfgeist in mir hoch. Für meinen damals dreijährigen Sohn wollte und musste ich kämpfen und überleben.
Wie verlief Ihre folgende Therapie?
Von nicht wissen, was da kommt, bis hin zu den Vorbereitungen der Konsequenzen, wie zum Beispiel dem Aussuchen der Perücke. Als es zur ersten Chemo kam, war mir klar, dass eine ganz schwere Zeit angefangen hatte. Aber es war wichtig, trotz allem im Leben zu bleiben und den Alltag für alle so normal wie möglich zu machen.
Da hat mir besonders meine Familie sehr geholfen und mich gestärkt. Besonders ab der zweiten Hälfte der Chemotherapie, als der Körper so erschöpft und gezeichnet von den Konsequenzen der Therapie war, verzweifelte ich langsam. Aber das Einzige, was zählte, war: nicht aufgeben, kämpfen!
Sie standen schon damals in der Öffentlichkeit.
Die Öffentlichkeit war da Fluch und Segen zugleich. Der Job hat mich abgelenkt und ich hatte die Gelegenheit, anderen Betroffenen mit meiner offenen Einstellung zu dem Thema Mut zu machen. Aber natürlich ist es auch ein Thema, mit dem man manchmal allein sein möchte, um es für sich selbst auch richtig zu verarbeiten. In der Öffentlichkeit war ich stets offensiv mit meiner Krankheit.
Wie sind Sie zum Beispiel mit Ihrem Haarverlust umgegangen?
Meine Perücke war niemals ein Geheimnis. Ich wollte anderen Frauen Mut machen. Für mich persönlich war es in der ersten Hälfte megaschwer, da ich es selber nicht verkraften konnte, mich kahl zu sehen. Ich habe mich damals sogar geweigert, ohne Perücke in den Spiegel zu schauen. Bis ich stark genug war, dann habe ich zusammen mit einer guten Freundin auch diesen Schritt für mich gewagt.
Ich bin demütig und unendlich dankbar geworden – für alles im Leben, die Familie, die Freunde.
Während meiner Chemotherapie habe ich eine große Live-Show am Samstagabend moderiert. Du weißt nie, wie die Menschen auf Dich reagieren werden und ich wusste nicht, ob ich die Kraft am Ende aufbringen kann. Aber ich bin um so stolzer, diesen Schritt damals gegangen zu sein, und kann auch nur allen anderen Patientinnen empfehlen, den Mut aufzubringen, sich nicht zu verstecken.
Den Frauen in Therapie hilft sehr die DKMS LIFE. Mit ihren look good feel better Kosmetikseminaren schenkt sie Krebspatientinnen neue Hoffnung und Lebensfreude, um sie während ihrer Therapie zu unterstützen und ihren Heilungsprozess positiv zu beeinflussen.
Es ist mir ein Herzensbedürfnis, andere betroffene Frauen zu unterstützen und Geld für das look good feel better Patientenprogramm zu sammeln. Wir müssen einfach in schweren Zeiten und wegen dieser Krankheit zusammenhalten und Kraft und Stärke geben.
Wie leben Sie heute damit?
Ich bin demütig und unendlich dankbar geworden – für alles im Leben, die Familie, die Freunde. Und man macht sich bewusst, dass man auch die kleinen Dinge im Leben wesentlich mehr schätzen muss. Natürlich lebt man auch wesentlich bewusster. Bleibt Risiken fern, die einem vorher gar nicht so bewusst waren – und hört auf seinen eigenen Körper.
Was würden Sie Frauen mit der Diagnose Brustkrebs raten?
Jeder muss natürlich seinen eigenen Weg finden, um mit einer solchen Diagnose und Krankheit umzugehen. Aber ich kann nur raten, die Hoffnung nie aufzugeben und zu kämpfen.
Und man darf sich nicht scheuen, nach Rat und Hilfe zu Fragen.
Auch Träume und Ziele sind unglaublich wichtig. Sie motivieren einen, um jeden Tag sein Bestes zu geben und niemals aufzugeben und immer zu kämpfen.
Und man darf sich nicht scheuen, nach Rat und Hilfe zu Fragen. Über seine Ängste sprechen und gemeinsam mit der Familie, Freunden und natürlich den Ärzten einen guten Weg zu finden, die Therapie gut zu überst